Inhalt: Was ist Krieg? Wie beginnt Krieg? Welche Farben zeichnet den Krieg aus? Ein zum Nachdenken anregendes Bilderbuch für junge Menschen und Erwachsene über das Ausmaß von Krieg. Rezension des Bilderbuches: Die Farben und Gefühle von Krieg in großformatigen Bildern Ganz langsam, fast unbemerkt schleicht sich Krieg ein, um schnell vorzudringen. Hoffnungslosigkeit, Ängste, Wut, Zerstörung und Vermassung, Entindividualisierung - alles verdüsternd: So zeigt sich Krieg. Jose Jorge und André Letria, Vater-und-Sohn-Gespann, machen sich mit ihrem Bilderbuch zur Aufgabe, Krieg mit Bildern und Worten zu fassen. In kurzen Sätzen, die alle formelhaft mit "Der Krieg..." beginnt, charakterisieren sie den Krieg, sein martialisch-zerstörerisches Wesen. Dabei personifizieren sie den Krieg. Eigentlich ein abstrakter Begriff taucht er in diesem Bilderbuch als schemenhaftes Wesen auf. So heißt es, der Krieg dringt in den Schlaf der Unschuldigen ein. Oder: "Der Krieg weiß, wo man sich vo...
Über erste Gartenerfahrung, Freiheit und Gartenprojekte mit Kindern: Interview mit Biologin und Sachbuchautorin Bärbel Oftring #GartenKinder
Biologin und Sachbuchautorin Bärbel Oftring. Foto: Hannah Bühler |
Als Biologin und
Sachbuchautorin haben Sie schon zahlreiche Kindersachbücher über Natur und
Garten publiziert. Was war eigentlich Ihre erste Gartenerfahrung?
Im Garten meiner Oma wuchs alles wie im Paradies. Da gab es
Bohnen an langen Stangen, Erbsen, Rote Bete, Möhren, Kohlräbchen und Kräuter.
Doch am liebsten war ich im Obstgarten: Da stand ein großer Mirabellenbaum, ein
Süß- und ein Sauerkirschbaum und jede Menge Beerensträucher, rote und schwarze
Johannisbeeren, Himbeeren und vor allem Stachelbeeren. Ich half nicht so
besonders gern beim Beerenpflücken, denn die Büsche trugen dichte Blätter –
aber beim Entsaften, Gelee- und Marmelade kochen war ich gern dabei. Dann ließ
meine Oma in der Küche die hölzernen Außenjalousien herunter und klappte sie so
nach außen wie in Italien. Es war heiß und Wespen umschwirrten uns, denn damals
war der Sommer noch ein richtiger.
Warum brauchen Kinder
den Garten?
Als ich Kind war, verbrachte ich den Nachmittag nach den
Hausaufgaben draußen in der Natur. Meine Eltern wussten nicht, wo ich bin und
was ich mache – zum Abendessen musste ich dann wieder zuhause sein. Heute ist
für die Kinder so ein freies Sein in der Natur kaum noch möglich – wegen dem
Autoverkehr sind viele Strecken für Kinder unter 10 Jahren nicht allein
machbar, zudem stehen sie dank Handy oft permanent unter Kontrolle. In einem
Garten können sich Kinder wenigstens ein bisschen frei bewegen und wenn man
ihnen einen Bereich einrichtet, der nicht einsehbar ist und in dem man
vielleicht einen großen Erdhaufen von der Baustelle übriglässt, können sich
Kinder dort austoben – und zwar das ganze Jahr über. So nehmen Kinder wahr, was
im Jahreslauf geschieht, erfahren Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Gibt man
dem Kind ein eigenes Beet, so lernt es Verantwortung für ein Stück Land zu
übernehmen. Sie können in der Erde wühlen und sich so erden und vielleicht gibt
es ja schon erste Erfolge bei der Ernte von Selbstangebautem.
Was sollte ein gutes
Gartenbuch für Kinder ausmachen?
Es darf auf keinen Fall so daherkommen wie Schule oder trocken
belehren, sondern Lust aufs Raus-in-den-Garten-gehen machen. Das tun ja viele
der erhältlichen Gartenbücher für Kinder und Familien. Kinder möchten gern mit
ihren Sinnen erfahren – drum sollte man diese Sinne auch ansprechen, durch leicht
umzusetzende Ideen zu essbaren Pflanzen wie Himbeeren oder schmackhaften Blüten
verschiedener Kräuter, duftenden oder stinkenden Pflanzen, Chinaschilf, der im
Wind raschelt, oder zu weichen, stacheligen oder merkwürdig anzufassenden
Pflanzen wie das Federgras. Sonnenblumen begeistern, weil sie rasch so groß
werden.
Indem man sie teilnehmen lässt, wenn man selbst im Garten
tätig ist. Und Pflanzen anbaut, die rasch geerntet werden können wie zum
Beispiel Erdbeeren oder Radieschen. Kinder, die noch keine zehn, elf oder zwölf
Jahre alt sind, muss man bei der Arbeit im Kinderbeet unterstützen, mal gießen
oder unerwünschte Wildkräuter eindämmen – das müssen die Kinder ja nicht
unbedingt mitbekommen, sonst wirkt das eher demotivierend.
Wie schätzen Sie die
Themenbehandlung Garten im Kindergarten- und Schulalltag ein?
Bisher war Garten und Gärtnern kaum ein Thema für
Kindergarten und Schule, das fand, wenn überhaupt, vor allem zuhause statt.
Doch zum Glück erfahren Schulgärten gerade eine kleine Renaissance und es
entstehen an immer mehr Schulen Schulgärten, die oft von einer Garten-AG und
ehrenamtlichen Helfern betreut werden. Das ist nötig, denn die Pflanzen in
einem Garten brauchen (in heißen, trockenen Phasen) täglich oder zumindest
mehrmals in der Woche pflegerisches Tun wie Gießen. Da es heute nicht mehr so
wie in meiner Kindheit zur üblichen Erfahrung der Kinder gehört, wie man
Pflanzen anbaut und woher die Lebensmittel kommen, halte ich das Thema Garten
und Gärtnern für ein wichtiges Schulthema.
Da gibt es viele, die auch in Töpfen auf dem Balkon
funktionieren: Erdbeeren pflanzen und ernten, Kartoffeln im Sack anbauen, Radieschen
aussäen, Tomaten großziehen und gemeinsam ein Regendach für die Tomaten aus
einem alten Regenschirm basteln, einjährige Sommerblumen und Sonnenblumen
aussäen, Insektenhotel für Rote Mauerbiene aus Bambushalmen basteln, ein Tipi
aus Weidenruten bauen und mit Kapuzinerkresse begrünen.
Sie haben wunderbare Ideen und Anregungen mit uns jetzt geteilt. Ganz herzlichen Dank dafür, Frau Oftring.
Bärbel Oftring im Netz und ihre Bücher. Alle Bücher sind im Buchhandel erhältlich:
- Biogramm mit Auswahl an Büchern
- Amazon-Autorenseite
- auf Facebook
Zuletzt als Kindergartenbuch erschienen: Mein erstes Unterwegs in meinem Garten, Kosmos Verlag, Stuttgart 2014
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