Über Vorfreude und Weihnachtsbräuche: "Huch, wer kommt da zu Besuch?" von Andrea Lienesch, Adventkalenderbuch ab 5

Inhalt: Gerade als Braunbär Malte sich in seine Höhle zum Winterschlaf einkuscheln will, piepst sein Handy: Eisbärin Irma, seine Freundin, will ihn zu Weihnachten besuchen, um mit ihm das Fest zu feiern und ist schon unterwegs. Ohje, Malte hat doch gar keine Ahnung, wie man Weihnachten feiert - er schläft doch immer zu dieser Zeit Was nun? Zum Glück helfen Malte seine Freunde. Denn sie wissen genau, was alles zu Weihnachten gehört. Ein Adventskalenderbuch mit 24 vergnüglichen Geschichten zum Vorlesen für Kinder ab 5. Rezension des Vorlesebuches: Plätzchen backen, Adventskalender basteln, Weihnachtsbaum schmücken: Wie feiert man Weihnachten? Eine gute Alternative zu einem Schoko- oder Spielzeugkalender ist ein Adventskalender-Buch, der für jeden Tag in der Adventszeit eine kurze Geschichte bereithält. Mit ihrem Vorlesebuch "Huch, wer kommt da zu Besuch?", 2024 im Südpol Verlag erschienen, reiht sich Andrea Lienesch in dieses Kinderbuch-Genre ein. Schon der Untertitel "Ein

Ab 11 Jahre: Stefanie Höfler - Mein Sommer mit Mucks

Foto: W. Bönisch
Inhalt:
Sommer. Die Ferien beginnen. Zonja mit Z ist ein neugieriges, kluges Mädchen. Sie merkt, sie braucht doch irgendwie Freunde, aber als Einzelgängerin hat sie es nicht einfach. Sie liebt es, im Schwimmbad die Menschen zu beobachten, Statistiken zu erstellen und Fragen zu sammeln. Eines Tages rettet sie einen Jungen namens Mucks vorm Ertrinken. Er ist neu in der Stadt ist. Langsam freunden sie sich an. Und Zonja erkennt durch scharfe Beobachtungen, das Mucks ein dunkles Geheimnis umhüllt.


Meinung:
Ist der Debütroman "Mein Sommer mit Mucks"von Stefanie Höfler, 2015 bei Beltz & Gelberg erschienen, eine Sommerlektüre? Manchmal scheint es so. Doch in dem Buch steckt noch viel mehr. Fein, sprachlich klar und in leisen Tönen erzählt Höfler eine Geschichte, die genau einen Sommer dauert und am Ende alle verändert zurück läßt. Da ist die neugierige Einzelgängerin Zonja (wer legte eigentlich fest, daß Zwölfjährige nicht mehr neugierig sein dürfen?), die im Schwimmbad Mucks vor dem Ertrinken rettet. Langsam freunden sie sich an, spielen Scrabble und sammeln Fragen. Zonja versucht herauszufinden, wer Mucks ist. Nur in kurzen magischen Momenten erzählt er von sich. Doch Zonja beobachtet sehr genau, daß da noch mehr ist. Denn warum trägt Mucks ein Pfefferspray bei sich? Warum ist er urplötzlich mit seiner Mutter und Großmutter in die Stadt gezogen? Warum schreit er Zonja an, ihm gänge ihre heile Welt auf die Nerven? Und warum hat Mucks blaue Flecken?
Foto: W. Bönisch
Stück für Stück versucht Zonja Mucks zu verstehen, sein Geheimnis aufzudecken. Nur in wenigen Fakten erfährt der Leser, daß es um häusliche Gewalt geht. Es tut dem Buch gut, daß Höfler hier nicht zu viel verrät, sondern in den wenigen Mitteilungen bleibt. Am Ende kommt es zu einem Finale, das Höfler in bester Art aus Zonjas kindlicher Sicht fragmenthaft und dennoch eindringlich beläßt. Deutlich macht die Autorin, daß es nicht Zonjas Pflicht und Aufgabe ist, Mucks Geheimnis zu lösen. Allein ihre Neugier und ihr Drang zu Helfen haben den Stein zum Rollen gebracht. Schon dies ist viel Wert. Das Ende bleibt offen, viele Fragen sind unbeantwortet, aber man spürt die Antworten. Um ihren Lesern einen Halt zu geben, gibt sie ein positives Zeichen am Ende.
Foto: W. Bönisch
Und noch mehr steckt in dieser Kinderbuchentdeckung des Jahres 2015. Nicht umsonst hat Höfler die Dauer des Sommers als Zeitspanne für ihre Erzählung gewählt. In diesem Sommer spürt Zonja die kommenden Veränderungen. Vielleicht ist Mucks die erste Ahnung der Liebe. Auch hier hält sich Höfler vornehm zurück, was dem Buch gut tut. Eins ist aber am Ende sicher. Zonja ist zum Schluß nicht mehr das Mädchen vom Anfang, sie ist gereift, sie erahnt die Herausforderungen des Erwachsenenseins, die sie bald kennenlernen wird.
Zum Dritten ist Höflers Roman eine wunderbare Homage an die Familie als Hort des Rückzugs, der Liebe, der Geborgenheit. Es tut gut von den aufmerksamen Eltern Zonjas zu lesen, zu sehen, was sie ihr an Werten mitgegeben haben. Die heile Welt, die Mucks sich so sehnt, sie existiert bei Zonja. Höfler hat sie so beschrieben, wie sie sich jedes Kind wünscht. Man kann in diese Welt wunderbar abtauchen. Von ihr zu lesen ist auch Glück.



Stefanie Höfler hat mit ihrem Kinderroman "Mein Sommer mit Mucks" ein starke epische Geschichte geschaffen, die am Ende lange in den Lesern nachwirkt. Die leise Sprache der Autorin und zugleich ihr starken Beobachtungen in brillianten Formulierungen machen das Büchlein zu einer Perle. Bitte mehr davon.

Stefanie Höfler: Mein Sommer mit Mucks
Beltz & Gelberg, Weinheim 2015
ISBN: 978-3407820631
Illustration: Franziska Walther

Ausstattung: 140 Seiten, Hardcover
Preis: 12,95 €
Vom Verlag empfohlenes Lesealter: ab 11 Jahre


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Kommentare

  1. *hach* Es gibt so wundervolle Kinderbücher! :)

    Schööönes Wochenende und LG ♥
    Nana

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