Gefangen in einer Sekte: "Jefferson tut, was er kann" von Jean-Claude Mourlevat, Jugendbuch ab 12

Diese Rezension erschien zuerst bei ajum.de . Inhalt: Nach seinem Detektivabenteuer will Igel Jefferson eigentlich in Ruhe sein Leben gestalten. Doch da ist er und sein Freund, das Schwein Gilbert, erneut gefordert. Ihre alte Reisegefährtin, die Häsin Simone, ist auf mysteriöse Weise verschwunden. Entschlossen machen sich die beiden Freunde auf die Suche nach ihr und finden sie in einer Sekte. Können sie die Häsin befreien? Eine Detektivgeschichte für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahre. Rezension des Kinderkrimis : Nach seinem erfolgreichen Jugendroman "Jefferson" setzt Jean-Claude Mourlevat die Geschichte um die beiden Detektiv-Freunde wider Willen, den Igel Jefferson und das Schwein Gilbert, fort. Die Krimigeschichte "Jefferson tut, was er kann" spielt vier Jahre später nach dem Abenteuer aus dem ersten Band. Jefferson ist nicht irgendein Detektiv, nein er ist ein Igel, der Geographie studiert und sein Leben behaglich eingerichtet hat. Gilbert, sein Freund, ist ei...

Ab 5 Jahre: Michael Rosen - Mein trauriges Buch [Buecherkinder.de]

Diese Rezension erschien zuerst im Rahmen meiner Redaktionsarbeit bei Buecherkinder.de 


Foto: W. Bönisch
Inhalt:
Der Erzähler ist traurig, sehr traurig. Sein Sohn Eddie ist tot. Wie geht man mit der Traurigkeit um? Wo kommt sie her? Wer ist sie? Was darf man alles machen, wenn man traurig ist? Der Erzähler findet einige, seine Antworten und teilt sie mit uns.


Meinung:
Ein Vater verliert seinen Sohn. Er trauert - sehr. Sie übermannt ihn, sie lässt ihn verrückte Sachen machen, sie lässt ihn einsam werden. Der Vater stellt sich jedoch der Traurigkeit. Er nimmt sich seines Schicksals, den Tod seines Kindes erlebt zu haben, an. So denkt er jeden Abend im Bett an einen schönen Moment, den er am Tage erlebt hat. Er redet. Er versucht, jeden Tag etwas schönes zu erleben. Er weiß, dass traurig sein nicht gleichbedeutend mit gemein sein ist, auch wenn er mal etwas gemeines macht. Und er erinnert sich an seinen Sohn, an die lustigen, fröhlichen Momente mit ihm.
Foto: W. Bönisch
Wie man den Verlust eines Menschen annimmt, damit zurecht kommt, welche Gefühle dabei einen überwältigen, erzählt in eindrücklicher Weise Michael Rosen in seinem Bilderbuch "Mein trauriges Buch".
Es ist autobiographisch geprägt. Es handelt vom Tod seines Sohnes Eddie, der mit 19 Jahren plötzlich an Meningitis gestorben ist. In seinem Buch hat Rosen all seine Emotionen, Erlebnisse, Kämpfe der Tage und Wochen nach diesem Schicksalsschlag hineingepackt. Er fokussiert sich dabei nicht auf den Tod an sich, nein, es geht um seine Erlebnisse und Gefühle in der ganzen Bandbreite. Es geht nicht nur um Trauer, es geht um Angst, um Hilflosigkeit, um Wut, um Mut.
Die Sätze sind kurz, prägnant. Ohne Umschweife spricht er direkt in der Erzählung das Unbegreifliche an. Er sucht und findet Wörter, die in ihrer Klarheit unter die Haut gehen. Zudem schafft er es mit seiner Direktheit, sein Thema den Kindern begreiflich zu machen. Es sind starke Worte. Der Höhepunkt bildet sein Gedicht über die Traurigkeit.
Foto: W. Bönisch
Quentin Blake hat das Bilderbuch in ungewöhnlicher Art und Weise illustriert. Ganz in grau kommt es daher. Schon die Covergestaltung gibt einen Vorgeschmack. Es sind scheinbar schnell hingekritzelte Bleistiftzeichnungen, die mehr das Ganze als die Einzelheiten einfangen. Zunächst irritieren sie, mehr und mehr begeistern sie. Erst recht ist man erstaunt, wie genau Blake die Figuren trifft, wenn man das erste Bild es Erzählers mit einem Foto des Autors vergleicht: Ein Porträt in hastigen Strichen!
Perfekt beherrscht Blake die Darstellung der Emotionen durch gekonnte Striche und durch das Spiel von Farbe und Grau. Letzteres steht natürlich für die Traurigkeit.

Michael Rosens "Mein trauriges Buch" ist nicht fürs schnelle Anschauen gedacht. Es muss mit bedacht gelesen werden. Es entfaltet seine ganze emotionale Kraft mit jeder Wiederholung mehr. Es ist einprägsam in Wort und Bild. In seiner Klarheit und Direktheit ist es für Kindergartenkinder sehr gut zum Thema Tod und Traurigkeit bzw. den Umgang mit ihnen geeignet.

Michael Rosen: Mein trauriges Buch
Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2014
ISBN: 978-3772520600
Illustration: Quentin Blake
Ausstattung: 32 Seiten, Hardcover
Preis: 15,90 €
Vom Verlag empfohlenes Lesealter: ab 5 Jahre

Überall im Buchhandel erhältlich.

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