Über ein besonderes Mädchen und eine Freundschaft: Kinderbuch ab 7 Jahre "Fränze Knoof und der Hund mit den gelben Streifen"

Inhalt: Franziska alias Fränze hat es nicht einfach: Sie wird von ihren Mitschülern gehänselt und gemobbt. Am letzten Schultag jagen einige Jungs aus ihrer Klasse. Fränze rettet sich in einen Müllcontainer und erspürt im Dunklen etwas Weiches und Lebendiges. Sie weiß sofort: Das ist ihr kleiner Hund, den sie sich schon immer gewünscht hat! Das Tier lenkt sie von ihrem Kummer ab. Als Fränze ihren neuen Freund in einer nächtlichen Aktion verliert und es nicht wieder auftaucht, ist das Mädchen verzweifelt. Zusammen mit ihrer Familie setzt Fränze alle Hebel in Bewegung, um es wiederzufinden. Rezension des Kinderromans: Eine sanfte Geschichte über ein besonderes Mädchen Ein Mädchen mit rotblonden Haaren lächelt und schaut über die Schulter. Sie hält ein Tier auf dem Arm, von dem wir nur den Schwanz und eine Ohrspitze erkennen können. Kuhkälber laufen von rechts ins Bild herein. So begrüßt das Cover des Kinderbuches "Fränze Knoof und der Hund mit den gelben Streifen" seine Leser. K

Ab 4 Jahre: Kim Fupz Aakeson - Erik und das Opa-Gespenst [Buecherkinder.de]

Diese Rezension erschien zuerst im Rahmen meiner Redaktionsarbeit bei Buecherkinder.de 

Foto: W. Bönisch
Inhalt:
Eriks Opa ist gestorben. Plötzlich, auf der Straße an einem Herzinfakt. Erik fragt sich, wo ist Opa nun? Die Antworten seiner Eltern findet er komisch. Kurze Zeit später erscheint Opa nachts bei ihm als Geist. Er ist auf der Suche nach etwas wichtigem. Werden Erik und das Opa-Gespenst es gemeinsam finden? Um was handelt es sich dabei?


Meinung:
Was passiert mit Opa, der nun plötzlich tot ist, fragt sich der kleine Junge Erik. Seine Mutter meint, er wäre ein Engel. Sein Vater erzählt hingegen, er wird dann zu Erde. Beides ist für ihn schwer vorstellbar. Auf einmal erscheint Opa als Gespenst. Erik freut sich und ist zugleich verwirrt. Opa meint, er suche etwas. Nun machen sich beide jede Nacht auf den Weg, das Vergessene zu finden. Denn nur wenn sie es finden, kann Opa weiterziehen.
Foto: W. Bönisch
Was passiert mit den Verstorbenen, fragen sich Kinder (und nicht nur die). Wie nimmt man von ihnen Abscheid? Kim Fupz Aakeson hat sich diesem Thema angenommen und erzählt in seinem Kinderbuch eine anrührende Geschichte. Die abstrakte Engelsgeschichte der Mutter und die rationale, biologische Erklärung des Vaters genügen ihm nicht. Er spürt, da ist mehr. Als sein Opa als Gespenst auftaucht, erfährt er einiges von ihm: Erinnerungen aus Opas Leben, Erinnerungen aus ihren gemeinsamen Erlebnissen. Es ist der Anfang des Weges, der am Ende sowohl für Erik als auch für das Opa-Gespenst die Erlösung bringt.
Foto: W. Bönisch
Geschickt verknüpft Aakeson das Thema Trauer, Tod mit einer Gespenstergeschichte. Er gibt für seine Leser eine greifbarere Antwort als die der Eltern. Sie ist für die Kinder nachvollziehbarer, weniger abstrakt. Die Gespenstergeschichte ist nur der Aufhänger. Hin und wieder flechtet er einzelne Teile ein. Ja, manchmal müssen sich der Opa und Erik selbst daran erinnern, was Gespenster können. Dahinter verbirgt sich einerseits viel Humor, andererseits ist es die Handlungsschablone für Erik und seinen Opa.
Ist am Anfang Aakesons Erzählstil noch sehr kindisch-einfach, so steigert er sich schnell. Der Text besteht zum Großteil aus Dialogen. So erhält er viel Dynamik, gibt viel Spielraum fürs gemeinsame Lesen. Einfach, klar und gut angepasst an das Sprachvermögen der Zielgruppe ist die Wortwahl, ohne jedoch langweilig zu sein. Die Textlänge ist ambitioniert, überfordert aber keineswegs. Insgesamt erzählt der Autor sehr lebensnah, authentisch und auch hier und da fröhlich, was dem Buch gut tut. Dabei vergißt er das Spannungsmoment keineswegs, auch wenn es seine Rolle passend zum Buchthema eher im Hintergrund spielt.
Foto: W. Bönisch
Eva Eriksson hat seine Geschichte zauberhaft illustriert. Schon das Buchcover lässt einen staunend zurück. Humorvoll sieht man, wie der Opa durch die Wand geht, Erik in die entgegengesetzte Richtung durch die Tür. Beide lächeln. Sofort merkt man die innige Bindung zwischen Erik und seinem Opa.
In diesem Stil geht es im Buch weiter. Die Bilder strahlen trotz des Themas eine Wärme aus, die gemeinsam mit dem Text einen tief berührt. Es sind Buntstiftzeichnungen, in deren Mittelpunkt immer wieder Erik und sein Opa-Gespenst stehen. Auch wenn der größte Teil nachts spielt, so sind sie farbig gestaltet. Gekonnt trifft Eriksson die Figuren. Ihre Gefühle stellt sie mit wenigen Strichen dar. Bewußt verzichtet sie auf eine große Ausgestaltung der Hintergründe, so dass nichts von Erik und dem Opa-Gespenst ablenkt.

Eine warmherzige Geschichte mit zauberhaften Bildern über die tiefe Bindung zwischen Erik und seinem Opa, die den Tod überdauert, erzählt Aakeson seinen Lesern. Dabei gibt er ihnen eine Antwort auf die Frage, wie man sich von den Verstorbenen Abschied nimmt.
Kim Fupz Aakeson: Erik und das Opa-Gespenst
Gerstenberg Verlag, Hildesheim 2014
ISBN: 978-3836958097
Illustration: Eva Eriksson
Übersetzung: Aus dem Dänischen Dagmar Brunow
Ausstattung: 48 Seiten, Hardcover
Preis: 13,95 €
Vom Verlag empfohlenes Lesealter: ab 4 Jahre

Überall im Buchhandel erhältlich.

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