Kinderbuch über Stottern und eigene Träume: "Tagebuch eines Überfliegers" von Frauke Angel, ab 8

Inhalt:  Tomke stottert, deswegen schreibt er lieber Tagebuch. Und wegen seines Stotterns muss er viele Therapien besuchen und Omas Sprachübungen erdulden. Viel lieber würde Tomke Rollschuh fahren, wie das glitzergrüne Mädchen das er regelmäßig sieht. Und einen Gedankenleser zu erfinden, wäre auch eine prima Idee. Denn dann würde er weniger Probleme in der Schule und sonst wegen seines Stotterns haben. Ein witziges Kinderbuch ab 8 Jahre über anders sein, eigene Talente entdecken und mehr Selbstbewusstsein. Rezension des Kinderbuches: Keine leichten Themen wie Armut oder Trennung der Eltern unterhaltsam in eine Kindergeschichte zu erzählen, ist die Spezialität der Kinderbuchautorin Frauke Angel. Im Kinderbuch ab 8 "Tagebuch eines Überfliegers" widmet sie sich dem Thema "Leben mit einer Beeinträchtigung".  Tomke stottert, wird dadurch schräg von seinen Mitschülern beäugt. Seine Mutter macht sich deswegen Sorgen und zieht mit Tomke von Therapie zu Therapie. Seine Oma ü

Mit einem guten Buch Kinder zum Lesen verführen - Interview mit Zapf

Erstlesebuch "Drachen an den Start" von Zapf
Vor zwei Jahren entdeckte ich den Kinderbuchautor- und -illustrator Zapf das erste Mal. Gemeinsam mit Jochen Till erschien bei Tulipan das Bilderbuch "Ich bin für dich da!", in dem ein Stachelschwein eine traurige Giraffe tröstet. Dieses Bilderbuch zeichneten wir mit dem Buchkönig aus.
Daß Zapf ein genialer Autor ist, zeigt sich wieder in seinem nächsten Werk, dem Erstlesebuch "Drachen an den Start", das ich vor ein paar Tagen hier im Blog vorstellte. Nun wollte ich mehr zum Buch und über Zapf wissen und durfte ihn in einem Interview löchern. Auf geht's!

Wenn Sie ein Drachenreiter wären, würden Sie sich im Sturm verstecken oder lieber schnell über die Wolken fliegen?
Natürlich über die Wolken fliegen! Da ist der Sturz zwar tiefer, aber dafür ist die Aussicht besser.

Für die Leser müssen wir den Einstieg ins Interview erklären. Jetzt im Januar 2019 ist im Tulipan Ihr neues Kinderbuch „Drachen an den Start“ erschienen, in dem 4 Drachenreiter einen Wettkampf bestreiten. Das Besondere an dem Buch ist, daß das lesende Kind bestimmt, wie der Wettkampf abläuft, welche Abenteuer die Drachenreiter bewältigen müssen, wie lange sie fliegen und wer am Ende gewinnt. Wie sind Sie auf die Idee zu dem Buch gekommen?
Das waren unterschiedliche Ideen, die da zusammengekommen sind. Zum einen habe ich zu der Zeit an anderen Erstlesern gearbeitet und mich gefragt, wie man diese für Kinder interessanter machen könnte. Erstleser sind ja oft der erste Kontakt den Kindern zu der Welt der Bücher haben. Deswegen kommt den Erstlesern eine große Verantwortung zu, die sie leider oft nicht erfüllen. Gerade bei Jungen ist die Frustrationstoleranz bei Büchern nicht besonders hoch. Wenn das erste Buch keinen Spaß macht, warum sollten sie dann noch ein weiteres in die Hand nehmen? Zum anderen habe ich mich an meine Zeit als Kind erinnert. Damals gab es Abenteuerbücher, bei denen man nach jedem Absatz entscheidet, wie die Geschichte weitergeht. Ich weiß noch wie spannend es war, den Verlauf der Geschichte selbst zu bestimmen. Warum also nicht einen Erstleser machen, bei dem die Kinder mitentscheiden können. Außerdem hat mir die Idee mit den anachronistischen Drachen, die um die Wette fliegen einfach sehr gefallen 😉

Was war die größte Herausforderung in der Plotentwicklung?

Das war tatsächlich schwieriger, als es den Anschein hat. Es müssen ja alle Seiten zu einander passen, egal in welcher Reihenfolge man sie liest. Würde sich bspw. ein Drachen dazu entscheiden allein in eine ganz andere Richtung zu fliegen, könnte er nicht auf der nächsten Doppelseite wieder mit den anderen auftauchen. Von daher musste alles, was während des Rennens passiert, immer auf einer Doppelseite abgehandelt werden. Damit die nächste Doppelseite, welche das auch immer ist, bei dem gleichen Punkt weitererzählen kann. Das schränkt den Handlungsverlauf unglaublich ein. Man kann auch nicht auf etwas verweisen, das vorher passiert ist, weil sehr unterschiedliche Dinge vorher passiert sein können. Letztendlich ist es so, dass der Leser wesentlich mehr ein Einfluss auf die Geschichte hat, als ich.

Sie schreiben und illustrieren Ihre Bücher selbst. Was mögen Sie lieber?

Ich muss gestehen, dass mir die Kombination aus beidem am besten gefällt. Ich habe angefangen zu zeichnen, um meine eigenen Geschichten zu illustrieren und das ist es, was mir bis heute am meisten Spaß macht. Ich habe derzeit das Glück, dass ich mehr eigene Bücher machen darf und das ist für mich ein wahr gewordener Traum.

Wie sind Sie zum Bücherschreiben gekommen?

Ich habe mir schon immer gerne Geschichten ausgedacht. Und bis heute fasziniert mich nichts so sehr wie Geschichten. Die Möglichkeit mit Worten und Bildern in eine andere Welt zu entführen, ist Zauberei. Nachdem ich einige Bücher für andere Autoren illustrieren durfte, haben mir manche Verlage zugetraut, auch eigene Projekte anzugehen und das will ich natürlich schamlos ausnutzen.



Haben Sie als Kind gerne gelesen?

Und wie! Ich war nicht gut in der Schule und Diktate waren ein Alptraum für mich. Aber das Lesen habe ich geliebt. Allerdings gab es damals nicht Erstleser wie es sie heute gibt und vielleicht war das ein großes Glück. Die ersten Bücher, die ich selbst gelesen habe, waren Märchenmond und die Söhne der großen Bärin.

Welches Buch/welches Genre haben Sie geliebt?

Phantastische Geschichten haben mich immer am meisten gefesselt, gleich gefolgt von Abenteuer- und Fantasyromanen. Märchenmond war ein wunderbarer Einstieg in die Welt der Bücher. In der Geschichte geht es um einen Jungen, den es in eine andere Welt verschlägt und er hat mich gleich mit sich genommen.

Wie würden Sie ein Kind zum Lesen verführen?

Ich würde es so machen wie meine Mutter. Ein gutes, spannendes Buch aussuchen und anfangen gemeinsam zu lesen. Wenn das Buch gut ist, wird das Kind von allein wissen wollen, wie es weitergeht und dann wird es sich nicht von Schriftgröße oder Seitenumfang aufhalten lassen. Wenn die Lesemotivation nicht da ist, die Geschichte einfach nicht gut ist, spielen formale Kriterien wie Zeilenumbruch, Schriftart usw. auch überhaupt keine Rolle mehr. Statt Erstlesern würde ich mir mehr spannende, gute Geschichte für Kinder wünschen. Die Lebenswelt der Kinder ist keine heile Disneywelt. Sie kennen Gefahren, Ungeheuer und Ungerechtigkeit, genauso wie Freundschaft und Mitgefühl, dass sollte sie auch in den Geschichten wiederfinden können.

Welcher Künstler beeinflußt sie beim Illustrieren am meisten?

Das ist eine Frage auf die es hunderte Antworten gibt. Für mich hängt das auch sehr von dem Projekt ab, an dem ich gerade arbeite. Wenn ich ein lustiges Buch illustriere, werde ich mir mehr Arbeiten von André Franquin, Bill Watterson, Dave Guertin, Robb Vision oder Lorenzo Etherington ansehen. Wenn es eine abenteuerliche Geschichte ist, würde ich mir mehr Bilder von Chris Riddell, Tony DiTerlizzi, Arnie Jorgensen oder Jeff Smith ansehen. Es gibt so viele wunderbare Illustratoren die auf so unterschiedlichen Wegen in Geschichten entführen, dass es unmöglich ist, sich zu entscheiden.

Wird es noch mehr Erstlesebücher von Ihnen geben?

Ja es wird noch mehr Bücher von mir geben, die für Kinder gedacht sind, die gerade mit dem Lesen begonnen haben. Zum einen wird es ein Comicbuch für Kinder geben in dem 4 Tierkinder sich aufmachen den Winter zu suchen. Das andere wird eine Geschichte zwischen Roman und Comic sein, in der sich zwei Jungen in der geheimen Welt unter ihrer Heimatstadt verirren und auf ihrer Suche nach einem Weg zurück auf die ulkige Kreaturen stoßen und unheimliche Begegnungen mit zweifelhaften Kammerjägern erleben. Beide Bücher werden dann 2020 erscheinen, wenn alles gut geht.

Auf die Bücher freue ich mich sehr! Ich wünsche Ihnen noch ganz viele tolle Ideen für noch mehr Bücher und viele begeisterte Leser. Herzlichen Dank fürs Interview, Herr Zapf!

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