Gefangen in einer Sekte: "Jefferson tut, was er kann" von Jean-Claude Mourlevat, Jugendbuch ab 12

Diese Rezension erschien zuerst bei ajum.de . Inhalt: Nach seinem Detektivabenteuer will Igel Jefferson eigentlich in Ruhe sein Leben gestalten. Doch da ist er und sein Freund, das Schwein Gilbert, erneut gefordert. Ihre alte Reisegefährtin, die Häsin Simone, ist auf mysteriöse Weise verschwunden. Entschlossen machen sich die beiden Freunde auf die Suche nach ihr und finden sie in einer Sekte. Können sie die Häsin befreien? Eine Detektivgeschichte für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahre. Rezension des Kinderkrimis : Nach seinem erfolgreichen Jugendroman "Jefferson" setzt Jean-Claude Mourlevat die Geschichte um die beiden Detektiv-Freunde wider Willen, den Igel Jefferson und das Schwein Gilbert, fort. Die Krimigeschichte "Jefferson tut, was er kann" spielt vier Jahre später nach dem Abenteuer aus dem ersten Band. Jefferson ist nicht irgendein Detektiv, nein er ist ein Igel, der Geographie studiert und sein Leben behaglich eingerichtet hat. Gilbert, sein Freund, ist ei...

Ab 5 Jahre: Asja Bonitz - Myka und die Versteckschule

Foto:: W. Bönisch
Inhalt:
Myka ist eine Pilzolotte, die kurz vor der Einschulung in der Versteckschule steht. Denn Pilzolotten müssen zum Überleben lernen, sich gut vor den Menschen und den Tieren zu verstecken. Myka ist so aufgeregt, daß sie sich vorzeitig auf die Suche nach der Versteckschule macht. Was erwartet sie dort? Wie sieht es da aus? Myka begibt sich auf eine Reise, bei der sie viel über Schule, über Freundschaft und über den eigenen Mut erfährt.


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Meinung:
Es gibt ein paar Bücher, die verzaubern allein schon durch ihr Coverbild. Zu denen gehört definitiv "Myka und die Versteckschule" von Asja Bonitz, das 2016 im empfehlenswerten kleinen Kinderbuchverlag Edition Pastorplatz von Bernd Held erschienen ist. Die Autorin erzählt die Geschichte der Pilzolotte Myka, die nun kurz vor der Einschulung steht. Zwar sehen Pilzolotten wie Pilze aus, man darf sie aber keineswegs mit ihnen verwechseln. Denn Pilzolotten können sich dank ihrer Arm- und Beinfäden schnell durch den Wald bewegen. Damit sie nicht von Menschen und Tieren gefressen werden, müssen sie lernen, sich gut zu verstecken. Deswegen gehen sie in die Versteckschule.
Nun wacht Myka vorzeitig aus ihrem Drei-Jahreszeiten-Schlaf mit großen Bauchschmerzen auf. Sie hat Angst davor, wie es in der Versteckschule sein wird. Wie sieht es dort aus? Was wird sie dort lernen? Wie sind die Mitschüler? Myka macht sich auf die Suche nach der Versteckschule und besteht einige Abenteuer, die ihr viel über die Schule, über Freundschaft, übers Aufwachsen und über den eigenen Mut lehrt.
Foto:: W. Bönisch
Asja Bonitz' Geschichte fasziniert sofort. Gekonnt verwebt sie das Thema Schuleingang, Angst vor Neuem, Abenteuer und Naturbeobachtung miteinander. Der Plot verläuft stringent. Immer wieder schlägt sie neue Spannungsbögen, um den Leser bei der Stange zu halten. Die Figuren arbeitet sie klar heraus, gestaltet sie mit viel Liebe. In den Interaktionen zwischen den Figuren baut sie für die Kinder viel Anregendes ein, wenn der mürrische Fliegenpilz doch hilfsbereiter ist, als er zunächst den Anschein macht. Wunderbar ist ihr die Mischung aus realer Naturbeobachtung und fantastischen Erzählelementen gelungen. Allein schon die Figur der Pilzolotte, ein sich bewegender Pilz, der 3 Jahreszeiten im Jahr verschläft und erst mit etwa 5 Jahren sein Geschlecht selber bestimmt, regt die Fantasie der Kinder an. Man merkt an jeder Stelle im Buch, wie sehr Bonitz sich die Geschichte durchdacht hat. Nichts ist zufällig niedergeschrieben. Da stecken ganz viel Gedanken drin, die sie in einer wunderbaren, leichten, einnehmenden Geschichte verarbeitet hat. Flüssig läßt sie sich vorlesen. Sofort ist man in der Geschichte drin.
Darüber hinaus sticht das Kinderbuch mit seinen herrlichen Bildern von Mele Brink heraus. Fein, zart und gleichzeitig ausdrucksstark gibt Brink mit einer Mischung aus farbiger Zeichung und wohl aquarellartigen Hintergründen wichtige Handlungsszenen wider. Obwohl es ein seitenstarkes Vorlesebuch ist, können Kinder es sich allein durch die Bilder die Geschichte gut erschließen. Auch hier ist die Mischung zwischen realen Naturbeobachtungen und fantastischen Elementen eine wesentliche Handschrift.
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Selten findet man auch ein Kinderbuch, das in der Layoutgestaltung so durchdacht ist. Das fängt mit der Satzgestaltung an. Hier hat der Verleger Bernd Held die Dialoge beispielsweise andersfarbig als den Erzähltext gestaltet. Und hört mit der Einbindung der Bilder in den Text, der Papierauswahl und dem Druck auf.
Das Vorlesebuch "Myka und die Versteckschule" von Asja Bonitz ist ein wahrer Kinderbuchschatz: eine liebevolle Mutmach-Abenteuer-Geschichte, wunderschöne Bilder und qualitativ hochwertige Verarbeitung läßt das Buch wahrlich hervorstechen.
Asja Bonitz - Myka und die Versteckschule
Edition Pastorplatz, Aachen 2016
ISBN: 978-3943833133
Illustration: Mele Brink
Ausstattung: 80 Seiten, Hardcover
Preis: 17,50 €
Vom Verlag empfohlenes Lesealter: ab 5 Jahre

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