Farben und Gefühle: "Ist Rot wütend? Ist Blau traurig?" von Luis Amavisca und Alicia Acosta, Bilderbuch ab 4

Buchbesprechung von "Ist Rot wütend? Ist Blau traurig" von Luis Amavisca und Alicia Acosta Inhalt:  Bär, Reh, Eichhörnchen und Fuchs haben sich zum Picknick verabredet. Fuchs hat ein blaues T-Shirt an. Da denken seine drei Freunde, er sei traurig. Fuchs ist verwirrt: Er ist doch fröhlich. Warum denken die anderen beiden Tiere, er sei traurig? Sind Farben mit Gefühle verbunden? Und kann nicht jeder seine Lieblingsfarbe tragen, ohne damit ein bestimmtes Gefühl auszudrücken? Rezension des Kinderbuches ab 4: Was drücken Farben aus?  Farben sind eines der ersten abstrakten Begriffe, mit denen Kinder ihre Umwelt genauer benennen können. Zugleich helfen Farbwörter ihnen, sich präziser auszudrücken. Zugleich lernen Kinder in der Kita, dass Farben auch bestimmte Bedeutung zugeordnet werden - sowohl emotional (Rot steht für Wut, Blau für Entspannung, Grün für Hoffnung) als auch geschlechterspezifisch (beispielsweise wird Rosa als Mädchenfarbe bezeichnet).  Das Thema Umgang und...

Geschichten, Fantasie und Empathie

Bilderbücher anschauen oder aus einem Kinderbuch vorzulesen, ist bei uns Bestandteil des allabendlichen Zubettgehritual. Schon als Baby bekam die Große beim abendlichen Stillen oder der Milchflasche aus Andersens Märchen vorgelesen. Mit "Die Reise des Nils Holgerssons" von Selma Lagerlöf durchquerten wir dann Schweden, später schaute sie dann lieber selber die Bücher an, nachdem sie sie vorher eigens ausgewählt hatte.


Jetzt sind wir bei Vorlesen und Anschauen gelandet, weil jetzt zwei Kinder ihr Abendritual haben. Die Kleine trinkt nun seit einiger Zeit auch abends ihre Milchflasche. In dieser Zeit lesen wir wieder vor - von Hans Christian Andersens Märchensammlung, die wir für die Schwedenreise unterbrochen hatte.

Heute Abend begab sich folgendes. Der Mann las von einer Dienstmagd vor, ein Mädchen noch, das durch den schnellen Ritt des Gutsherrn hinfiel. Die Große, die gerade auf dem Sofa saß und scheinbar sich mit einer Karte beschäftigte, weinte auf einmal laut los. Während wir sie trösteten, weinte sie erbärmlich, weil das Mädchen hingefallen ist und bat uns um eine andere Geschichte.

Wir Eltern staunten ob ihrer Empathie nicht schlecht. Ich denke, sie nahm die Geschichte sehr wohl auf, fühlte mit dem Mädchen mit. Für sie war die Geschichte in dem Augenblick Realität. Sie selbst weiß, wie weh es tut hinzufallen. So stellte sie sich vor, wie weh es dem Mädchen aus der Geschichte weh tat - real, echt, empathisch.

Nun frug der Mann mich, warum sie denn nicht bei "Hänsel und Gretel" weinen würde. Ich denke, Hinfallen kennt sie aus eigener Erfahrung, das Verbrennen der Hexe ist Teil der Geschichte. Wie dicht ist doch Realität, Fantasie und Empathie bei Kindern!

Kommentare

  1. Sehr interessantes Thema! Als unser Sohn gerade in den Kindergarten gekommen ist und sich noch daran gewöhnen musste, dass er dort nun den Vormittag ohne Mama ist, konnte er es auch gar nicht ertragen, wenn ein Kind in einem Buch alleine ist. Wir schauten uns ein Buch von "Leo Lausemaus" an und die kleine Maus versteckte sich vor ihrer Mutter. Da fing mein Sohn an zu weinen und meinte, dass die Maus nicht alleine sein soll und dass die Mutter zu ihm gehen solle...

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