Farben und Gefühle: "Ist Rot wütend? Ist Blau traurig?" von Luis Amavisca und Alicia Acosta, Bilderbuch ab 4

Buchbesprechung von "Ist Rot wütend? Ist Blau traurig" von Luis Amavisca und Alicia Acosta Inhalt:  Bär, Reh, Eichhörnchen und Fuchs haben sich zum Picknick verabredet. Fuchs hat ein blaues T-Shirt an. Da denken seine drei Freunde, er sei traurig. Fuchs ist verwirrt: Er ist doch fröhlich. Warum denken die anderen beiden Tiere, er sei traurig? Sind Farben mit Gefühle verbunden? Und kann nicht jeder seine Lieblingsfarbe tragen, ohne damit ein bestimmtes Gefühl auszudrücken? Rezension des Kinderbuches ab 4: Was drücken Farben aus?  Farben sind eines der ersten abstrakten Begriffe, mit denen Kinder ihre Umwelt genauer benennen können. Zugleich helfen Farbwörter ihnen, sich präziser auszudrücken. Zugleich lernen Kinder in der Kita, dass Farben auch bestimmte Bedeutung zugeordnet werden - sowohl emotional (Rot steht für Wut, Blau für Entspannung, Grün für Hoffnung) als auch geschlechterspezifisch (beispielsweise wird Rosa als Mädchenfarbe bezeichnet).  Das Thema Umgang und...

Ab 3 Jahre: Werner Holzwarth, Stefanie Jeschke - Ich wär so gern… dachte das Erdmännchen

Foto: W. Bönisch
Inhalt:
Im Zoo. Das Erdmännchen ist wachsam, schließlich ist es gerade der Wächter der Herde. Dabei guckt es zu den Nachbarn: dem Affen, dem Löwen, dem Bären und wäre gerne wie sie. Da ein Schatten – Gefahr - jetzt aber schnell pfeifen. Und die Nachbarn staunen.


Meinung:
Was kann ich denn eigentlich besonders gut, fragen sich Kindergartenkinder gerne einmal. Oft sehen sie bei anderen Kindern Eigenschaften, Begabungen, Talente oder eben Hobbies, die sie selbst gerne können wollten. Dabei vergessen sie ihre eigenen guten Eigenschaften, die sie als Person ausmachen. Werner Holzwarth und Stefanie Jeschke zeigen anhand eines Zoobesuchs bei den Erdmännchen genau dieses Dilemma auf.
Foto: W. Bönisch
Großflächig, nur auf das jeweilige Tier reduziert sind die Bilder. Ab und zu blitzt mal ein Element, wie man sie mit Zoobesuchen verbindet, auf. Hier mal eine Eintrittskarte, dort angedeutet ein Käfig. Die Farben sind in Brauntönen gehalten, was eine gewisse Wärme ausstrahlt, die aber völlig im Gegensatz zu den recht einfachen, manchmal sogar ungelenk gezeichneten Tieren steht.
Der Text ist auf das notwendige Minimum äußerst beschränkt und geht fast zwischen den Bildern verloren. Der Fokus liegt auf dem Betrachten der Tiere, die jedoch recht grob gezeichnet sind.
Das Thema ist keineswegs neu, die versuchte Umsetzung mit den Zootieren ein gangbarer Weg. Dennoch tritt beim Betrachten des Buches eine gewisse Monotonie auf, die sich in den Wiederholungen einzelner Bildsequenzen wie das Wachen des Erdmännchens, in der Reduzierung der Bildsprache, die ja manchmal sogar etwas lieblos wirkt, gründet. Spannung weist das Buch keinesfalls auf.
Foto: W. Bönisch
Auch der Schluß wirkt irgendwie lieblos. Da sind alle anderen Tiere begeistert von der Wachsamkeit des Erdmännchens, und dieses beginnt von vorne, neidisch auf seine Nachbarn und ihre Eigenschaften zu sein. Irgendwie fehlt hier der Clou im Schluß, das Pfiffige. Die versteckte Ironie werden die Kinder in der angesprochenen Zielgruppe nicht verstehen.
Werner Holzwarth, Stefanie Jeschke: Ich wär so gern… dachte das Erdmännchen
Gerstenberg Verlag, Hildesheim 2012
ISBN: 978-3-8369-5443-3
Ausstattung: gebunden, 40 Seiten
Preis: 12,95 €
Vom Verlag empfohlenes Lesealter: ab 3 Jahre

*Beim Verlag direkt bestellbar oder überall im Buchhandel.
Bei Amazon bestellen und diesen Blog unterstützen:


(*) Nach dem Telemediengesetz sind Links auf Verlage, Shops und Affiliate-Links (hier: Amazon) als Werbung zu kennzeichnen, übrigens ganz unabhängig davon, ob das Buch ein Rezensionsexemplar ist oder selbst gekauft wurde. Meine Meinung zum Buch ist immer unabhängig. Die Links verstehe ich als Service für meine Blogbesucher.

Kommentare