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Ab 7 Jahre: Magdalen Nabb - Das Zauberpferd [Ajum.de]


Inhalt:
Irina lebt abseits der Stadt mit ihren Eltern auf einen einsamen Bauernhof. Sie muß viel auf dem Hof mitarbeiten. Einsam, ohne Freunde wächst das Mädchen auf. Am Heiligen Abend, bei den letzten Einkäufen in der Stadt, sieht Irina in einem Trödelladen ein altes, zersaustes Holzpferd stehen. Sie wünscht es sich zu Weihnachten und ist zum ersten Mal richtig glücklich. Sie versorgt es wie ein richtiges Pferd. Die Eltern wundern sich. Da geschieht etwas Magisches, was Irinas Leben verändern wird.


Meinung:
1992 erschien das Kinderbuch "Das Zauberpferd" von Magdalen Nabb, eigentlich als Kriminalautorin für Erwachsene bekannt, erstmals im Englischen. Nabb erzählt die Geschichte des Mädchens Irina, das als mit ihren Eltern abseits der Stadt auf einen einsamen Bauernhof lebt. Geschwister hat sie keine. Sie muß ihren Eltern viel bei der Arbeit auf den Hof mithelfen. Sie ist unglücklich, weil sie einsam ist. Nach der Schule kann sie nicht mit den anderen Kindern spielen, sondern muß sofort zurück nach Hause. Überhaupt hat es keinen Kontakt, Umgang mit gleichaltrigen Kindern. Die Mutter ist streng, der Vater übernimmt mehr den freundlicheren Part. Irina ist aufgrund der Umstände, nicht wegen ihres Charakters ein Außenseiter.
Am Heiligen Abend, bei den letzten Besorgungen in der Stadt, sie Irina in einem Trödelladen ein altes, zersaustes Holzpferd stehen. Sie wünscht es sich zu Weihnachten und ist zum ersten Mal richtig glücklich. Sie versorgt es wie ein richtiges Pferd. Die Eltern wundern sich über das aus ihrer Sicht kindische Verhalten. Da geschieht etwas Magisches, was Irinas Leben verändern wird. Das Pferd, das Irina Bella nennt, wird nachts lebendig. Mit Bella erlebt Irina wundervolle Ausritte, bis die Wildpferdherde in der Nähe des Bauernhofes vorbei in ihr Winterquartier zieht.
Ist es eine Weihnachtsgeschichte, wie so oft gesagt wird? Nun, die Geschichte beginnt am Heiligen Abend, zieht sich jedoch bis in den nächsten Winter hinein. Versteht man das Weihnachtliche als das Wunder der Geburt, der Hoffnung, des Lichtes, der Freude, dann steckt in dieser Geschichte viel Weihnachten drin. Nicht in der Form des Weihnachtsbaumes, dieser drei Tage im Jahr, sondern in der Form des Wunders, der Lebensbejahung. Denn Nabb geht es in ihrer Geschichte um die Frage, was bringt Lebensfreude? Die Fürsorge für ein anderes Lebewesen, an die man jedoch keine Bedinungen knüpfen kann. Denn wie sagt der alte, blinde Trödelhändler: "Behaupte niemals, dass irgendein Geschöpf der Erde dir gehört."

Die Magie, die dieses Buch ausstrahlt, liegt in Nabbs Erzählweise. Das Umfeld ist zeitlos. Nabb nutzt gerne Wiederholungen in Beschreibungen, um ihnen den nötigen Nachdruck zu geben. Emotionen drückt sie an pointierter Stelle mit einzelnen Adjektiven, Verben auf. Sie hält sich vornehm zurück, erscheint als Erzähler fast passiv. Dadurch wird ihr Stil noch eindringlicher.
In der Leseanforderung ist das Buch für ältere Grundschulkinder gut geeignet.
Ute Simon hat mit grauen Zeichnungen das Buch zauberhaft illustriert. Mal sind es kleine Szenen, dann wieder ganzseitige Darstellungen. Sie versetzt mit ihren Bildern die Geschichte in die Zeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts und prägt dadurch die Vorstellung sehr.
Der Roman "Das Zauberpferd" von Magdalen Nabb ist eine berührende Geschichte um Einsamkeit und die Kraft der Fürsorge. Der zurückhaltende Erzählstil birgt viel Kraft, läßt diesen magischen Zauber auf den Leser überspringen. Es ist nicht nur eine Geschichte für Kinder, sondern auch für Erwachsene ein Geschenk.
Magdalen Nabb - Das Zauberpferd
Coppenrath Verlag, Münster 2016
ISBN: 978-3649623434
Illustration: Ute Simon
Übersetzung: aus dem Englischen von Sybil Gräfin Schönfeldt
Ausstattung: 128 Seiten, Hardcover
Preis: 8,99 €

Vom Verlag empfohlenes Lesealter: ab 7 Jahre

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