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Erstlesebuch ab 7 Jahre: Martin Klein - Finn und Frieda halten den Herbst auf

Rezension zum Erstlesebuch ab 7 Jahre: Martin Klein - Finn und Frieda halten den Herbst auf, erschienen im Tulipan Verlag
Inhalt:
Ende des Sommers. Finn und Frieda wollen früh wie die Wochen zuvor in den Garten stürmen. Doch auf einmal ist es frisch. Die ersten Blätter verlieren ihr grün. Wo ist der Sommer hin? Wie kann man den Herbst aufhalten? Mit welchen verrückten Ideen versuchen es Finn und Frieda?

Rezension zum Erstlesebuch:
Sommer. Heiße Tage im Garten, von früh bis spät im Garten spielen, der Gartenschlauch als Drache oder Piratenkanone, im Pool baden. So ist der Sommer - auch für Finn und Frieda im Erstlesebuch von Martin Klein. Der Sommer dauert schon so lange, dass beide die anderen Jahreszeiten vergessen haben. Nun stehen sie früh in der Haustür, wollen hinaus stürmen und schrecken vor der Frische zurück. Sie bibbern, die Zehen werden leicht blau. Wo ist der Sommer? Kann man den Herbst aufhalten? Und wie?

Spätsommer? Frühherbst?

Mit dem Kinderbuch "Finn und Frieda halten den Herbst auf" erzählt Martin Klein eine Geschichte voller Beobachtungen und verrückten Ideen für Erstleser, die schon erste längere Texte lesen können (etwa Klasse 2). Es ist Teil seiner vierteiligen Kinderbuchreihe um die Geschwister Finn und Frieda, die in jedem Reihenband die Jahreszeit aus einem neuen Blickwinkel entdecken. Klein schreibt keine Standardgeschichten zu den Jahreszeiten. Nein, er sucht die Übergänge, die Randbereiche, ungewöhnliche Perspektiven, was eine Jahreszeit ausmacht. Typisches wie wirbelnde gelbe Blätter im Wind oder Drachensteigen finden wir in diesem Band nicht.

Ideenreiche Einfälle der beiden Geschwister

Genaue Beobachtungen der sich verändernden Natur, die ersten Anzeichen des Herbstes lässt Klein elegant in die Geschichte einfließen. Mit wirklich verrückten Ideen, die sich nur Kinder ausdenken können, versuchen Finn und Frieda den  Sommer zu verlängern. Wie sie darauf kommen, packt Klein in die Geschichte. Dabei spielen Witz und Kreativität eine große Rolle. Auch der Umgang der Geschwister miteinander hat Klein perfekt eingefangen: kleine Frotzeleien, Neckereien und dann doch der Zusammenhalt.
Den leichten Witz des Textes fängt Kerstin Meyer mit ihren Illustrationen genial ein. In kleinen Vignetten und Bildszenen nimmt sie die Hauptaussagen der Geschichte bildlich auf. Sie reduziert dabei die Bildelemente so viel, dass die Realität nicht leidet, aber auch alles nicht zu dicht ist. Verschiedene Stile mixt sie: Zeichnung mit Aquarell für den Hintergrund. Ihre Farben sind kräftig. Perfekt zeigt sie in der Körpersprache der Figuren deren Gedanken. Das Frösteln sieht man durch die reibenden Arme.
Kurze Sätze mit einfacherer Satzstruktur, größerer Schriftgrad und Zeilenabstand sowie die serifenlose Schriftart, der geringere Umfang und die vielen Bildszenen empfehlen dieses Buch als Erstlesebuch.
Martin Klein gelingt mit dem Erstlesebuch "Finn und Frieda halten den Herbst auf" ein witziges, kreatives Buch über den Spätsommer, über die Kreativität von Kindern und die Eigendynamik von Geschwistern. Ein gutes Kinderbuch muss eben nicht vor lauter Action strotzen, sondern kann auch mit ruhigeren Erzählton und dafür gut gesetzten fröhlichen Passagen punkten. Als Schullektüre ist es ab 2. Klasse für Grundschullehrer sehr zu empfehlen.

In "Finn und Frieda finden den Frühling" entdecken beide erste Frühlingsboten. Diesen Band rezensierte ich 2018 im Mai hier im Kinderbuch-Blog.

Bibliographische Angaben zur Kinderbuch-Empfehlung für Erstleser:
Martin Klein: Finn und Frieda halten den Herbst auf (Tulipan ABC)
Tulipan Verlag, München 2017
ISBN: 978-3864293955
Illustration: Kerstin Meyer
Ausstattung: 48 Seiten, Hardcover
Preis: 8,95 €
Vom Verlag empfohlenes Lesealter: ab 7 Jahre

Direkt beim Tulipan Verlag bestellbar oder überall im Buchhandel erhältlich.

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