Gefangen in einer Sekte: "Jefferson tut, was er kann" von Jean-Claude Mourlevat, Jugendbuch ab 12

Diese Rezension erschien zuerst bei ajum.de . Inhalt: Nach seinem Detektivabenteuer will Igel Jefferson eigentlich in Ruhe sein Leben gestalten. Doch da ist er und sein Freund, das Schwein Gilbert, erneut gefordert. Ihre alte Reisegefährtin, die Häsin Simone, ist auf mysteriöse Weise verschwunden. Entschlossen machen sich die beiden Freunde auf die Suche nach ihr und finden sie in einer Sekte. Können sie die Häsin befreien? Eine Detektivgeschichte für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahre. Rezension des Kinderkrimis : Nach seinem erfolgreichen Jugendroman "Jefferson" setzt Jean-Claude Mourlevat die Geschichte um die beiden Detektiv-Freunde wider Willen, den Igel Jefferson und das Schwein Gilbert, fort. Die Krimigeschichte "Jefferson tut, was er kann" spielt vier Jahre später nach dem Abenteuer aus dem ersten Band. Jefferson ist nicht irgendein Detektiv, nein er ist ein Igel, der Geographie studiert und sein Leben behaglich eingerichtet hat. Gilbert, sein Freund, ist ei...

Interessante Kinderbücher, verpackt in ein schönes und außergewöhnliches Design - Interview mit Kerstin Wacker


Beeindruckt vom Layout war ich, als ich das erste mal das Kindersachbuch "Herr Katz, Isolde und Ich: Oder wie macht man eigentlich ein Buch?" von Kerstin Wacker in den Händen hielt. Neugierig war ich auf die Autorin und Verlag, der so ein frisches Kinderbuch veröffentlicht. Also bat ich Kerstin Wacker um ein Interview. Voila, hier sind meine neugierigen Fragen und ihre gedulidgen Antworten:

Liebe Frau Wacker, vor zwei Jahren haben Sie Ihren Kinderbuchverlag Wacker und Freunde gegründet. Was haben Sie zuvor gemacht?
Nach meinem Modedesignstudium habe ich mehrere Jahre als freie Modedesignerin, als Kostümassistentin beim Film, als Modezeichnerin im frz. Modehaus Printemps und schließlich fast 10 Jahre als Illustratorin im Fashion- und Lifestylebreich für nationale und internationale Verlage gearbeitet. (www.wacker1.com)

Warum haben Sie Ihren eigenen Kinderbuchverlag gegründet? Wie kam es dazu?
Nachdem ich viele Jahre als Illustratorin für Zeitschriften und Agenturen gearbeitet und wirklich viel Spaß und Freude daran hatte, wurde ich dessen langsam müde, langweilte mich und fing an, mich selber zu kopieren. Es wurde also Zeit für eine Veränderung und ich war bereit für eine neue Herausforderung.
Mit der Geburt meiner Tochter kam die Idee zu meinem ersten Buch Meine ersten Lebensjahre. Gestaltet und illustriert in einem für mich ganz neuen Illustrationsstil. Ich wollte ein Buch machen, welches mir 100% gefällt und ich wollte es unbedingt selber produzieren und verlegen. Zuvor hatte ich immer bis zur Druckvorstufe gearbeitet. Nun arbeite ich bis zum Verkauf und danach :-)ich bekomme nämlich von Zeit zu Zeit Post von jungen Leserinnen.
Ich lerne und lerne und es macht mir riesigen Spaß und ich werde ziemlich oft herausgefordert!

Mit welchen Wünschen sind Sie 2014 in die Verlagsgründung gestartet?
Dass wir mit viel Spaß und Freude gute Bücher machen, die dann auch verkauft werden.

Zwei Jahre nach der Verlagsgründung: welche Schritte haben Sie am meisten herausgefordert? Was hat Sie am meisten beim Verlegen von Kinder- und Jugendbüchern positiv und negativ überrascht?
Alles war eine Herausforderung und gänzlich neu für mich:
Verlagsgründung, Buchproduktion, Buchmarketing und Buchverkauf. Geholfen haben mir dabei Freunde (darum auch Wacker und Freunde) und ein Verlagsberater der IBB (Investitionsbank Berlin) und ihr mehrtägiges Förderprogramm.
Positiv überrascht hat mich, dass alle Menschen, mit denen ich zu tun habe, sehr nett sind und die Zusammenarbeit viel Spaß macht.
Aufgefallen ist mir zudem, dass es viele Menschen gibt, die sich mit Kinderbücher beschäftigen, dass es sehr viele und sehr gute Kinderbuchblogs gibt, die sehr offen für neue Bücher sind, sich sehr oft die Mühe machen, Bücher richtig zu lesen und dann auch noch eine ausführliche Besprechung zu schreiben. Verwundert hat mich, dass es heutzutage immer noch Journalisten in Zeitungs- und Zeitschriftenverlage gibt, die ein Buch, welches im Selbstverlag (schreckliches Wort) erscheint, gar nicht erst anschauen.

Im Sommer 2015 erschien Ihr erstes Kindersachbuch Herr Katz, Isolde und Ich: oder Wie macht man eigentlich ein Buch?, für das Sie im Oktober 2015 den EMY Sachbuchpreis bekamen. Wie kamen Sie auf die Buchidee?
Ideen habe ich  oft im Zug oder im Wasser :-)
Die Idee zu diesem Buch kam mir im ICE von Hamburg nach Berlin. Um mich herum waren lesende Menschen und ich fragte mich, ob Kinder (und natürlich auch Erwachsene) überhaupt wissen, wie Bücher hergestellt werden. Was alles hinter dem bunten Cover steckt? Warum es nicht nur ein Weiss, sondern tausende gibt. Warum sich manche Papiere anders anfassen als andereund dass nicht nur im Buch eine Geschichte steckt, sondern bereits die Herstellung eines Buches eine Geschichte verbirgt.
Mit  Herr Katz, Isolde und Ich, möchten wir Kindern die Welt der kreativen Buchherstellung näher bringen und ihnen Anregungen geben, vielleicht selber ihre Geschichten (die ihnen mit Sicherheit im Kopf herumschwirren) aufzuschreiben und/oder in ein Buch zu verpacken. Vieles, was ich bei der Herstellung meines ersten Buches gelernt habe, steckt in diesem Buch. Nur das Herr Katz in Wirklichkeit Herr Rose heißt und es nicht Isolde war, die mir geholfen hat, sondern Lioba. Auch habe ich kein wirkliches crowdfunding gemacht, finde aber, dass das eine wunderbare Möglichkeit (auch für Kinder und Schulklassen) ist, tolle Ideen umzusetzen.
Henrik Hitzbleck und mir war es beim Schreiben und Illustrieren sehr wichtig,  dass unsere Geschichte einfach und klar erzählt wird, nämlich so, dass der Sachbuchcharakter gar nicht richtig zu erkennen ist denn besser kann man nicht belehrt werden. Und das brachte uns auf die Idee, zusätzlich kleine Videos zu drehen, die unseren wirklichenWeg der Buchherstellung genau dokumentieren. Wir haben unser Buch vom Andruck bis hin zu den sozialen Netzwerken begleitet und dabei viele interessante Menschen kennengelernt. Zu sehen sind die Videos bei uns auf der Seite http://www.wackerundfreunde.de/category/video/oder bei youtube https://www.youtube.com/results?search_query=wacker+und+freunde


Foto: W. Bönisch
Wie war bisher die Resonanz auf das Buch?
Prima! Wir bekommen sehr viele und sehr gute Buchbesprechungen und haben im Oktober 2015 völlig unverhofft“ den Emy Sachbuchpreis gewonnen. Die offizielle Preisverleihung war dieses Jahr auf der Leipziger Buchmesse. Hurra!
Das alles hat sicherlich dazu beigetragen, das sich unser Buch gut verkauft. Grundsätzlich muss ich jedoch sagen, ist das Verkaufen von Büchern gar nicht so einfach :-)vorallem wenn man weiß, dass etwa über 8000 Kinder-und Jugenbüchern in Deutschland jährlich erscheinen.
Außerdem haben Büchereien und Lehrer großes Interesse an unserem Buch. Die passenden Arbeitsmaterialien kann man kostenlos auf unserer Seite downloaden.


Was ist Ihnen beim Büchermachen wichtig?
Ich möchte gerne über Themen berichten, die sowohl für mich als auch für Kinder interessant und besonders sind - verpackt in ein schönes und aussergewöhnliches Design. Denn nur dann macht es mir Spaß und nur dann bin ich bereit viel Liebe, viel Arbeit, viel Zeit und viel Geld zu investieren :-)

Was bedeutet für Sie ein gutes Kinder- oder Jugendbuch?
, dass es Spaß macht, zu lesen und- oder anzugucken.

Welche Bücher werden in nächster Zeit bei Wacker und Freunde erscheinen?
Wir arbeiten gerade an einem zweiten Sachbuch. Es hat den Arbeitstitel Klappe, Cut, Hurra - oder wie macht man eigentlich einen Film?
Dieses Mal wird Amra ihren Onkel Feridun (Kameramann) und seine Freundin Anna (Kostümbildnerin) bei einer Kinderfilmproduktion begleiten. Die Geschichte spielt auf zwei Erzählebenen. Statt Kapitel gibt es Drehtage, die gefüllt sind mit spannenden, komplizierten, interessanten, aufregenden und lustigen Ereignissen aus dem Filmbusiness. Drehort der Kinderfilmproduktion wird natürlich Berlin (Verlagsort) sein.

Werden Sie auch E-Books publizieren?
Das würde ich super gerne machen und besonders bei unserem neuen Buch Filmproduktionkann ich es mir auch sehr gut vorstellen.
Überhaupt könnte ich mir eine Zusammenarbeit mit Filmstudenten, Amateurfilmern etc. für dieses Projekt sehr gut vorstellen. Sei es eine filmische Buchvorstellung oder eine Videoinstallation oderIch bin offen und bereit.

Herzlichen Dank fürs Interview und weiterhin viel Erfolg beim Kinderbuchmachen!


Die Kinderbücher des Wacker und Freunde Verlages gibt es direkt beim Verlag oder überall im Buchhandel. Über diesen Link kommen Sie zu Amazon und unterstützen mit Ihrem Einkauf meine Bloggerarbeit:

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