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Ein paar Bände der Comic-Reihe Lustiges Taschenbuch |
Donnerstag ist Micky-Mouse-Tag
Anfang der 1990er Jahre: jede Woche fieberte ich dem Donnerstag entgegen. Warum? Weil an diesem Wochentag immer die neue Ausgabe der Kinderzeitschrift Micky-Mouse vorlag. Comic-Geschichten um die pfiffige Mouse, um den tolpatschigen-treuen Goofy oder um den Pechvogel Donald Duck. Dazu Experimente und eine Kleinigkeit, die damals tatsächlich eine Kleinigkeit war - im Gegensatz zu den heutigen Beigaben. Die Micky-Mouse kaufte ich mir von meinem Taschengeld und sammelte sie. Bis heute habe ich eine recht große Ansammlung an Ausgaben, die ich gut gehütet habe. Jetzt liest sie das große Kind.
Seltener, da mal ein Geschenk, gab es für mich die Bände des Lustigen Taschenbuches (LTB). Schon damals war ich vom Buchrücken fasziniert: Stück für Stück mit jeder Bandausgabe entstand ein Bild. Nur ein paar LTBs bekam ich, dann war ich größer, älter geworden und sie interessierten mich nicht mehr so sehr. Dennoch wie die Hefte habe ich sie alle aufbewahrt - nun stehen sie im Regal leicht zugänglich für meine eigenen Kinder.
Wenn das eigene Kind die alten Comics entdeckt
Nachdem nun das große Kind so gut lesen kann und auch gerne liest, kam der Zeitpunkt, dass sie die Comic-Hefte bei uns im Haushalt entdeckte. Zuerst Asterix und Oberlix, jeden Band hat sie mindestens schon 10 mal durchgelesen. Dann Lucky Luke und jetzt die Bände des Lustigen Taschenbuches.
Abends bittet es mich, ihr daraus vorzulesen. Und so kommen die Erinnerungen an die eigene Kindheit wieder hervor. Lustig sind dann die Stellen, in denen Namen von bekannten Künstlern oder Sängern aus den 90er Jahren in abgewandelter Form auftauchen. Ich grinse dann, für das Kind sind es Namen wie jede andere. Schräg sind so manche Farben, die die Comic-Künstler für ihre Bilder auswählten: Selbstverständlich gibt es orangene Autos oder pinke Anzüge.
Comic sind nicht nur Bildergeschichten
Was mir als Kind schon auffiel und jetzt sich noch verstärkt: Comics sind keineswegs nur Bildergeschichten. Natürlich ist der Textteil geringer als bei einem Kinderroman. Natürlich gibt es keine beschreibenden Passagen. Aber Comics als Literaturgattung sind mehr als nur Unterhaltungsliteratur. Vor allem die Macher um das Lustige Taschenbuch erzählen immer wieder Geschichten, in denen sie historische Ereignisse oder Personen adaptieren. Da wird aus Donald Dolliver auf seiner Reise zu den Riesen oder Dagobert Duck dreht ein Film über Dschingis Khan. Nie sind es bloße Nacherzählungen, sondern in das Entenhaus-Universum eingebettete Annäherungen. Aber die Autoren bauen so viele Daten, Personen und Fakten ein, dass sie die Kinder auf historische Ereignisse neugierig machen. Gleiches gilt ja auch für Asterix und Obelix. So manches Kind fing an Latein zu lernen, weil Sprüche oder Phrasen in der alten Sprache im Comic zu lesen waren.
Herrlich sind auch die Figurentypen, die in den Comics so klar erkennbar und mit Bravour ihre Rolle spielen: der Held, der Pechvogel, der Erfinder, die Angebetete. Für solche Comic-Klassiker wie die Donald-Duck-Geschichten ist es enorm wichtig, dass sie auch nach 3 Jahrzehnten und mehr wieder erkennbar sind.
Meine Entdeckung: Comic-Autoren
Nachdem ich nun als Erwachsene die Comics nicht nur zur Unterhaltung, Freude und Spaß lese, sondern dank des Rezensionsblogs einmal mehr nach Autoren schaue, wurde mir erst jetzt klar, dass hinter jeder Geschichte im Lustigen Taschenbuch ein Künstler steckt. Tatsächlich finde ich in den ersten Bänden keine Angaben zu dem Autor und Illustrator (oder sie sind zu gut versteckt). Dagegen finde ich die Angaben bei den neusten Ausgaben gleich zu Beginn. Ja und da könnte ich jetzt anfangen, Geschichten nach Comic-Künstlern zu sammeln....
Dieser Blogartikel ist ein Beitrag zur #KidsComicWeek von Mint & Malve sowie @kleinerleser, eine Bloggeraktion, Comics mehr Sichtbarkeit zu verleihen.
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