Inhalt: Was ist nur mit dem Osterhasen los? In wenigen Tagen steht Ostern vor der Tür, doch die bestellten Eier immer noch nicht bei den Hühnern abgeholt! Vielleicht braucht er Hilfe, denkt sich Häschen Oskar und macht sich mit seiner Freundin Frida auf den Weg zur Osterwerkstatt. Ob die beiden Hasenkinder Ostern retten können? Rezension des Bilderbuches ab 3: Oskar rettet das Osterfest: ein Kinderbuch-Klassiker Die Kinderbuchautorin Angelica Rissmann und der Kinderbuchillustrator Christian Kämpf arbeiten schon seit Jahrzehnten erfolgreich zusammen. Ihre Bilderbücher sind Klassiker geworden, wie die Vorlesebücher von Schneemann Karl ( hier finden Sie die Rezensionen auf meinem Blog ). Der Freiburger Oberstebrink Verlag hat 2025 die Frühlingsgeschichte "Oskar und das verflixte Osterfest" neu herausgebracht. Es ist eine klassischen Osterhasengeschichte für Kinder. Die beiden Hasenkinder Oskar und Frida freuen sich: endlich Frühling und in zwei Tagen steht Ostern vor der Tür. ...
Diese Rezension erschien zuerst im Rahmen meiner Redaktionsarbeit bei Buecherkinder.de
Inhalt:
Ein alter, armer Fischer döst im Hafen auf seinem Boot. Ein Tourist kommt vorbei, fotografiert ihn, weckt ihn. Die beiden kommen in ein Gespräch über Fische fangen, arbeiten und genießen. Das Ende ihrer Unterhaltung? Eine Überraschung!
Meinung:
Heinrich Böll schrieb 1963 diese, seine moderne Fabel zum Tag der Arbeit nicht ganz ohne Hintergedanken, wenn man sich die kurze Geschichte durchliest. Es geht um effektives, leistungsorientiertes Arbeiten, um Wohlstand, um Reichtum und ums Leben genießen.
Typisch einer Fabel baut Böll die Geschichte auf: zwei Protagonisten, die charakterlich und äußerlich völlig gegensätzlich sind. Der eine will dem anderen die Welt erklären und erlebt am Ende seine Überraschung, die die Lehre für die Leser enthält. Wie es sich für eine gute Fabel gehört, ist die Geschichte kurz, unterhaltsam und dialogreich erzählt.
Emile Bravo, französischer Illustrator, hat sich nun Bölls Geschichte angenommen und sie zu einem Bilderbuch für Kinder ab 5 Jahre, so die Verlagsempfehlung, gestaltet. Seine Illustrationen sind ganz dem Zeitstil Bölls angepasst. Einfach im Aufbau, flächig in der Gestaltung. Der Blauton des Meeres dominiert, die Hafenstimmung wird so perfekt eingefangen. Immer wieder wechselt er die Perspektive und emotionalisiert so die Geschichte visuell stark. Mit nur wenigen Strichen schafft Bravo es, die Gefühle der Figuren prägnant in ihrer Körperhaltung und in ihren Gesichtern sprechen zu lassen. Die kleinen Szenenbilder und hier und da kurze Wortgeräusche geben dem Bilderbuch den Charakter eines Comics. Die Kleidung der Figuren, die Schriftauswahl, das Papier – all das gibt einem beim Lesen das Zeitreisegefühl, ein Kinderbuch der 1960er Jahre in der Hand zu haben. Bravo ist es vortrefflich gelungen, die Geschichte wie in ihrer Entstehungszeit mit seinen Bildern lebendig zu machen.
Trotz dieses positiven Eindrucks glaube ich nicht, dass dieses Bilderbuch für Kinder ab 5 Jahre geeignet ist. Es liegt keinesfalls an dem Retrostil der Illustrationen. Nein, es ist Bölls Fabel selbst. Sie ist in ihrer Thematik und Kernaussage keineswegs für Kinder in diesem Alter geeignet. Sie überschreitet in ihrer Dimension den Vorstellungshorizont der Kinder. Begreifen Kinder, die völlig in der Gegenwart leben, den Gegensatz zwischen ständigem Streben nach Mehr und dem Gebot, auch mal die Früchte der Arbeit zu genießen?
Nein, Kinder werden sich dieses Buch anschauen, es nett finden, aber die Fabel bleibt ihnen zunächst verschlossen. Es drängt sich der Eindruck recht schnell von Anbeginn auf, dass dieses Bilderbuch mehr für Erwachsene geeignet ist. Und für sie ist es perfekt.
Heinrich Böll: Der kluge Fischer
Hanser Verlag, München 2014
ISBN: 978-3446242982
Illustrator: Émile Bravo
Ausstattung: 40 Seiten, Festeinband
Preis: 14,90 €
Vom Verlag empfohlenes Lesealter: ab 5 Jahre
Überall im Buchhandel erhältlich.
Oder mit diesem Link Buecherkinder.de unterstützen: Der kluge Fischer auf Buecherkinder.de
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Foto: W. Bönisch |
Ein alter, armer Fischer döst im Hafen auf seinem Boot. Ein Tourist kommt vorbei, fotografiert ihn, weckt ihn. Die beiden kommen in ein Gespräch über Fische fangen, arbeiten und genießen. Das Ende ihrer Unterhaltung? Eine Überraschung!
Meinung:
Heinrich Böll schrieb 1963 diese, seine moderne Fabel zum Tag der Arbeit nicht ganz ohne Hintergedanken, wenn man sich die kurze Geschichte durchliest. Es geht um effektives, leistungsorientiertes Arbeiten, um Wohlstand, um Reichtum und ums Leben genießen.
Typisch einer Fabel baut Böll die Geschichte auf: zwei Protagonisten, die charakterlich und äußerlich völlig gegensätzlich sind. Der eine will dem anderen die Welt erklären und erlebt am Ende seine Überraschung, die die Lehre für die Leser enthält. Wie es sich für eine gute Fabel gehört, ist die Geschichte kurz, unterhaltsam und dialogreich erzählt.
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Foto: W. Bönisch |
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Foto: W. Bönisch |
Nein, Kinder werden sich dieses Buch anschauen, es nett finden, aber die Fabel bleibt ihnen zunächst verschlossen. Es drängt sich der Eindruck recht schnell von Anbeginn auf, dass dieses Bilderbuch mehr für Erwachsene geeignet ist. Und für sie ist es perfekt.
Heinrich Böll: Der kluge Fischer
Hanser Verlag, München 2014
ISBN: 978-3446242982
Illustrator: Émile Bravo
Ausstattung: 40 Seiten, Festeinband
Preis: 14,90 €
Vom Verlag empfohlenes Lesealter: ab 5 Jahre
Überall im Buchhandel erhältlich.
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