Diese Kinderbuch-Rezension erschien zuerst auf ajum.de . Inhalt: Jeden Morgen fährt ein Vater vor der Arbeit seinen Jungen zur Großmutter. Sie umsorgt das Kind, frühstückt mit ihm Haferbrei, bringt ihn zur Schule und holt ihn wieder ab. Sie verbringen die Zeit danach im Garten. Wenn es regnet, sammeln sie auf dem Weg die Regenwürmer, die sie in Babas Garten bringen. Denn die kleinen Tiere sind ihre wichtigsten Gartenhelfer. Doch eines Tages ändert sich alles. Baba kann nicht mehr in ihrem kleinen Häuschen bleiben und zieht zu dem Jungen. Wie wird jetzt der Alltag? Rezension des Bilderbuches: Eine alte Frau und ein Junge gehen Hand in Hand über eine Wiese. Die Sonne bestrahlt sie. Es ist das Cover des Bilderbuches "Der Garten meiner Baba", mit dem der Autor Jordan Scott Kinder ab 4 Jahre zu einer berührenden Geschichte über eine Oma und ihren Enkel einlädt. Jeden Morgen fährt ein Vater vor der Arbeit seinen Jungen zur Großmutter. Sie umsorgt das Kind, frühstückt mit ihm Hafer...
Während der Recherchen zur Themenwoche fiel mir schnell auf, wie stark die Leseförderung auf privatem Engagement basiert. Da gibt es beispielsweise die Vorlesepaten beim bundesweiten Vorlesetag oder bei den diversen Vorleseprojekten in den kommunalen Bibliotheken wie Lesestark in Dresden. Ebenso kann man die Leseclubs dazu zählen. Das sind Initiativen und Projekte, die von einer Bibliothek oder einer Stiftung organisiert, begleitet und angeführt werden. Darüber hinaus gibt es auch noch die "stillen" Engagements. Die, die ganz privat ablaufen: aus einer spontanen Idee heraus lesen - meist - Frauen in Kindergärten oder Schulen vor. Sie organisieren sich vor Ort mit der Einrichtung selbst. Eine von ihnen ist Miriam Schaps, mit der ich mich über ihr Engagment, die Organisation, die praktische Durchführung unterhalten habe.
Liebe Miriam, bitte stelle Dich und Deinen Blog Geschichtenwolke kurz den Lesern vor, auch wenn bestimmt schon ganz viele von Dir gehört haben.
Ich bin Mutter von zwei Kindern (Jungen) und
Grundschullehrerin, allerdings bin ich zur Zeit zu Hause. Auf meinem Blog
Geschichtenwolke stelle ich hauptsächlich Bücher für Kinder bis zu sechs Jahren
vor. Zusätzlich schreibe ich auch immer mal wieder Artikel über das Lesen mit
Kindern allgemein und über Projekte zu Büchern.
Du liest im Kindergarten Deines Kindes vor. Wie bist Du dazu
gekommen?
Ich hatte den Eindruck, dass im Kindergartenalltag leider
wenig Zeit zum Vorlesen bleibt und hatte angeboten zum Vorlesen zu kommen. Es
ging also von mir aus. Leider lese ich momentan nicht vor, da mein Kleiner noch
zu Hause ist und ich ihn nur schlecht zum Vorlesen mitnehmen kann. Ich hoffe
aber, dass sich zum Sommer hin dann wieder zum Vorlesen kommen werde.
Wie war Dein erstes Vorlesen gewesen?
Spannend! Und sehr bereichernd. Es hat mir unglaublich viel
Freude gemacht vorzulesen und dabei zu merken, wie gut sich die Kinder auf das
Buch eingelassen haben.
Erzähle uns doch bitte, wie Du das Vorlesen praktisch
machst: welche und wieviele Bücher suchst Du aus? Wie geht das Vorlesen ganz
konkret vonstatten? Hast Du beim Gestalten freie Wahl?
Beim Gestalten habe ich freie Wahl. Mal habe ich eine Gruppe
mit Vorschulkindern bekommen und mal die kleineren Kinder. Leider waren die
Gruppen teilweise etwas groß. Beim nächsten Mal würde ich um kleinere Gruppen
bitten und dafür vielleicht öfter zum Vorlesen kommen.
Ausgesucht habe ich ein bis zwei Bücher, welche für beide
Geschlechter geeignet sind. Schön sind Bücher, bei denen Kinder eventuell einen
wiederkehrenden Text mitsprechen oder Reime ergänzen können. Auch eignen sich
Bücher, bei denen man an bestimmten Stellen die Kinder fragen kann, wie es wohl
weitergeht. Insgesamt habe ich eher fröhliche, humorvolle Geschichten
ausgesucht.
Beim Vorlesen sitzen die Kinder im Halbkreis vor mir. Bei
kurzen, einfachen Texten halte ich das Buch meist so, dass die Kinder die
Bilder sehen können und ich die Texte auf dem Kopf lese. Bei längeren Texten
lese ich je nach Text-/Bild-Situation erst den Text vor und zeige dann das Bild
oder umgekehrt. Manchmal frage ich die Kinder zwischendurch etwas. Dabei muss
man allerdings aufpassen, dass das dann nicht zu sehr ausartet und die
Geschichte zerrissen wird. Am Ende habe ich dann ab und zu noch ein passendes
kleines Spiel gespielt. Bei manchen Geschichten bietet es sich auch an, das
Gelesene durch Bildkarten oder Figürchen beim Lesen darzustellen.
Wie reagieren die Kinder? Gibt es einen Unterschied zwischen
Jungs und Mädchen?
Die Kinder waren sehr aufmerksam und waren immer leicht dazu
zu motivieren mitzumachen und sich in die Geschichte hineinzudenken. Jungen
trauen sich schneller über humorvolle Szenen laut zu lachen und diese zu
kommentieren. Ansonsten konnte ich kaum Unterschiede feststellen.
Wie ist die Resonanz bei den Erziehern und Eltern?
Sehr positiv. Von Seiten der Erzieher wurde das Angebot
Vorzulesen direkt angenommen. Die Eltern haben nur am Rande davon erfahren,
aber auch diese freuten sich darüber und bedauerten z.B. wenn ihr Kind am Tag
des Vorlesens nicht im Kindergarten war.
Welche Erkenntnisse hast Du aus dem Vorlesen für Dich gewonnen,
die beispielsweise beim Rezensieren nützlich sind?
Es zeigt einem noch einmal mehr, wo die Stellen in einem
Buch sind, die Kindern Freude machen und worauf die Kinder anspringen. Außerdem
möchte ich, wenn ich es schaffe, beim Vorstellen von Büchern gerne mehr
Praxistipps geben, also was man über das Vorlesen hinaus noch mit einem Buch machen kann. Dafür
mangelt es mir jedoch meist an der Zeit. Wenn ich aber konkret aus der
Vorlesesituation herauskomme, schreibe ich meine Erfahrungen auch gerne direkt
auf und gebe sie weiter.
Herzlichen Dank fürs Gespräch und auch für Dein Engagement!
Liebe Leser, wenn auch Sie sich als Vorlesepate engagieren wollen und lieber Vorlesepate in einer kommunalen oder stiftungsnahen Organisation werden wollen (die übrigens sehr oft Weiterbildungen für ihre Vorlesepaten anbieten), dann schnuppern Sie doch im Netzwerk Vorlesen der Stiftung Lesen.
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