Über Hochmut und Eitelkeit: "Der Spott-Papagei" von Ljerka Rebrovic, Kinderbuch ab 4

Inhalt: Ein Papagei flieht aus dem Wald und landet im Wald. Dort begegnet er zahlreichen Tieren, doch er hält sich für den Allerschönsten. Für die übrigen Waldtiere hat er nur Spott übrig. Da begegnet er dem schlauen Fuchs und der Papagei gerät in eine gefährliche Situation. Ein Bilderbuch ab 4 über Hochmut, Spott und Eitelkeit. Rezension des Bilderbuches ab 4: Hochmut kommt vor dem Fall: eine Tiergeschichte über Spott und Eitelkeit Wer ist der Beste, der Schönste, der Schnellste? Ab Kindergartenalter vergleichen sich Kinder bewusst. Doch leider geraten solche Situationen schnell außer Kontrolle. Nicht das Feststellen der eigenen und des anderen Stärken steht im Vordergrund, sondern das Erheben über den Anderen.  Die serbische Kinderbuchautorin Ljerka Rebrovic hat dieses unnötige Vergleichen, das getragen wird von Spott und Eitelkeit, in einer eindrücklichen Bilderbuchgeschichte verarbeitet. In "Der Spott-Papagei", 2024 bei minedtion erschienen, erzählt sie von einem bunten A

Leipziger Buchmesse 2019: Lesen hat mit Reden zu tun



10 Jahre Buchbranche: zumindest Bücher kann ich halten ;-). Foto: Thomas Leibe

Nach zwei Jahren Pause habe ich es dieses Jahr wieder auf die Leipziger Buchmesse geschafft. Am Donnerstag trudelte ich in Leipzig ein. Ich danke da gleich meinem Mann, der die Betreuung der Kinder übernahm, mir den Rücken freihielt und auch nachdrücklich ermunterte, den Tag tatsächlich bis zum Schluß ohne den Sprung-nach-Hause-im-Kopf zu genießen. Da hier 4 kleine Racker zuhause herumspringen, ist so ein außer Haus Aktion eines Elternteils immer eine organisatorische Sondersituation. Doch je älter sie werden, desto einfacher wird es.

Warum ist es hier so leer?

Zurück zur Messe. Ganz typisch ich (oder seit Jahren frühes Aufstehen gewöhnt) startete mein Messebesuch mit einer komischen Situation. Nachdem ich K1 in die Schule brachte, fuhr ich zügig nach Leipzig. Gegen halb 9 Uhr zückte ich meine Presseakkreditierung und fuhr das Flaggschiff auf den Presseparkplatz (haha, kleine Seelenschmeichler ;-)). Ich wunderte mich sehr, warum 30 Minuten vor Messebeginn der Parkplatz sooooooo leer ist. Meine Gedanken am Tag zuvor, wie ich das Riesenauto in kleine Parklücken bucksen kann, waren weggeblasen. Gemütlich einparken, sieben Sachen zusammensuchen. Auf zur Akkreditierung um den Parkschein abzuholen. Auch im Gebäude leer, ein paar wenige Presseleute. Um 9 Uhr wird der Schalter geöffnet, kein Ding, die 15 Minuten warte ich. Pünktlich 9 Uhr eingecheckt, Parkausweis geholt, zurück zum Parkplatz. Buchmesse ist eben auch Sportarena. Ab in die Hallen.
9.30 Uhr: Hallen sind beleuchtet, einige wenige Menschen laufen herum. "Geht es der Buchbranche wirklich so schlecht?", war mein Gedanke. Gleich beim AJuM-Stand vorbeigeschaut und dort mit meinen Kollegen gequatscht, die mir dann erzählten, die Buchmesse öffnet erst um 10 Uhr. Hessa, da beginnt für mich doch im Alltag die zweite Schicht. Daß ich mal zu früh komme, kommt bei mir auch eher selten vor. Gelächter von allen Seiten und mein persönlicher Witz des Tages.
Fast wie eine Sonne. Schon seit Jahren ein Markenzeichen von Beltz & Gelberg. Foto: W. Bönisch

Reden, reden, reden

Und dann ging mein Messetag gleich los. Sven Lychatz vom Leipziger Kinderbuchverlag Lychatz Verlag getroffen und mit ihm an seinen Stand das erste gute Gespräch geführt.
Gibt den Energiekick. Bernd Held von Edition Pastorplatz mit den Ingwergummibärchen. Foto: Foto: W. Bönisch

Von dort zu Edition Pastorplatz, wo Bernd Held und Mele Brink mir nicht nur die neuen Bücher zeigten, sondern mich gleich auch mit Ingwergummibärchen versorgten. Dazwischen winkten wir alle Steffi von Biber & Butzemann zu. Die Verleger kennen sich, Autoren, Illustratoren und Blogger auch. Deswegen ist so eine Buchmesse auch immer ein Familientreffen.
Seltener Moment. Wenig Leute. Nein, Foto machte ich nicht als Doku für meinen persönlichen Witz des Tages. Foto: W. Bönisch

Von dort wechselte ich zu den Pinguinen vom Südpol Verlag. Sie konzentrieren sich seit 2011 hauptsächlich auf Erstlesebücher, erweitern nun ihr Programm um den Bilderbuchbereich. Da wünsche ich viel Erfolg dabei! Jetzt traf ich nacheinander zwei alte Freunde aus der Buchbranche (wir feiern mindestens jetzt unser 10jähriges Jubiläum, erinnert Ihr Euch noch damals an die alten Twitterzeiten?), die weniger mit Kinderbüchern, aber ganz viel mit der Digitalisierung und Büchermachen in der Verlagsbranche zu tun haben. Steffen, danke, daß Du so spontan mit mir Kaffee trankst. Carsten, mach weiter. Du kannst Bücher schreiben.
Auf dem Weg zuurück in Halle 2, wo die Kinderbücher zuhause sind, winke ich noch schnell Jens Korch von Edition Wannenbuch zu, dessen Stand faktisch überrollt wurde. Da war was los!



Buchmesse ist auch immer spontan. So haben Kinderbuchautorin Birgit Hedemann und ich uns in wenigen Minuten verabredet, den Mittagspause auf dem Parkplatz in fast schon sommerlichen Temperaturen genossen und beide versucht, meine renitente Brotbüchse zu öffnen. Natürlich sprachen wir auch über Kinderbücher.
Spontan sein klappt bei uns prima, Kinderbuchautorin Birgit Hedemann und ich. Foto: W. Bönisch

In Halle 2 steuerte ich dann den Stand von Biber & Butzemann an. Endlich hatten Steffi und ich mal Zeit, miteinander zu reden. Ein Stück Kuchen gab mir neue Energie.
Auf den maritimen Sitzkissen bei Biber & Butzemann darf der Buchblogger kurz Kraft schöpfen. Überlebensnotwendig. Foto: W. Bönisch

Nächstes Treffen, nächstes gutes Gespräch, nächste Impulse mit Dörte von bibliothekarisch.de. Es ist schön, daß wir uns endlich wieder einmal getroffen haben. Der Tag neigt sich dem Ende zu. Also schnell zu Solveig Ariane Prusko vom Cox Verlag. Auch hier gibt es jetzt endlich ein Bilderbuch, um Kindern Kochen, Gewürze und die Geschmackswelt näher zu bringen.

Gleich im Nachbarstand hießen die Verlegerinnen vom neunmalklug Verlag die Besucher willkommen. Kurz vor Messeschluß schaute ich dort bei ihnen vorbei. Sie teilten sich den Stand mit dem Eichhörnchen Verlag. Beide Verlage zeichnen sich durch hohe künstlerische Illustrationen und einem durchdachten Konzept (cradle-to-cradle-Prinzip beim neunmalklug Verlag) aus. Achtet mal auf ihre Bücher.
Hier der Beweis. Der Storch bringt nicht nur Babys, sondern auch Bücher. Gefunden bei neunmalklug Verlag. Foto: W. Bönisch


Und dann kam der Gong, Ende des Messetages. Ende? Nö, geht noch weiter. Zum Beispiel mit einem ganz spontanen Treffen mit meiner Bloggerfreundin Miriam Schaps von Geschichtenwolke (wir sind zwei von drei Jurymitgliedern des ideellen Kinderbuchpreises BUCHKÖNIG. Dagmar, du hast gefehlt!).

Was war toll?

Auf der Messe spielen für mich die Bücher eine untergeordnete Rolle. Das wirklich Wertvolle am Messebesuch sind die Treffen und Gespräche. Wiedersehen, Freude, sofort eine Wellenlänge, Impulse, Gedanken, Aktionen planen, Vernetzen, alte Freunde treffen, neue Kontakte knüpfen. Seit 10 Jahren erleben ich immer wieder diese Energiemomente, wenn man Menschen, die man zuvor nur virtuell kannte, real trifft und sofort merkt, hier paßt es.
Hört Ihr das Meer rauschen? Foto: W. Bönisch

Übrigens ist so eine Leipziger Buchmesse auch ein Kurzurlaub. Je nach Vorliebe hört man das Meer rauschen oder klettert auf Berge. Ich habe mich fürs Meer entschieden. Der Leuchtturm bei Biber & Butzemann weiste mir den Weg.
Ach, so eine Buchmesse ist ja immer ein Sportereignis: Ausdauertraining, Bein-Auge-Koordination beim Slalomlaufen mit kurzen Energiekicks, wenn der Blick auf die Uhr eine Verspätung droht. Vielleicht wäre das auch mal so ein Marketing-Slogan? "Sportlich mit Büchern. Ihre Leipziger Buchmesse".
Walsichtigung auf der Leipziger Buchmesse 2019. Der Magellan Verlag macht es möglich. Foto: W. Bönisch

Raus in die Sonne und stolpere gleich über die Kutsche von Edition Pastorplatz. Damit sie immer das Auto wiederfinden. Foto: W. Bönisch

Was kam zu kurz?

Der Tag war zu kurz, um noch andere Verlage anzuschauen, die ich eigentlich wollte. Zu kurz kam auch Trinken und Essen. Und hin und wieder auch mal den Besuch bildlich festzuhalten. Also eben der Standard bei jedem Messebesuch.
Leipziger Buchmesse 2019: es war schön mit Dir.

Romantische Verabschiedung kann die Leipziger Buchmesse. Übt sie ja schon seit Jahrhunderten. Foto: W. Bönisch

Kommentare

  1. Ist das jetzt wirklich schon 10 Jahre her?

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  2. Danke für deinen Besuch bei uns am Stand - und ja, es war echt immer super viel los. Hat großen Spaß gemacht! Herzliche Grüße, Jens

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