Über falsche Verdächtigung und Gerechtigkeit: "Der war's" von Juli Zeh und Elisa Hoven, Kinderbuch ab 8

Inhalt: Marie, dem beliebtesten Mädchen der Klasse 6a, werden immer wieder die Pausenbrote gestohlen. Schnell wird Konrad, der neue Mitschüler, verdächtigt. Denn er verbringt sehr oft die Pause im Klassenraum anstatt auf dem Schulhof und Freund hat er auch noch keine. Die Nachricht verbreitet sich in der Klasse und dann in der ganzen Schule schnell. Nur Mika hat da so seine Zweifel über Konrads angebliche Schuld. Nach einer Eskalation kommen die Kinder auf die Idee, in einem Gerichtsverfahren über Schuld oder Unschuld zu verhandeln - mit einem überraschendem Ende. Ein mitreißendes Kinderbuch ab 8 über Vorverurteilung, Bestrafung und Gerechtigkeit. Rezension des Kinderbuches: Diese Rezension erschien zuerst bei Ajum.de Über Mobbing, falsche Verdächtigungen und Gerechtigkeit Wie schnell falsche Verdächtigungen bei Verfehlungen vor allem via Social Media Dienste, Behauptungen in Konfliktsituationen, die in Mobbing gipfeln können, bei Kindern entstehen und welche Folgen sie für alle Beteil

Ab 4 Jahre: Marie Hübner - Heute heiße ich Jakob!

Foto: W. Bönisch
Inhalt:
Hannes mag nicht mehr so heißen. Warum? Weil sein Cousin Jakob so gut Skateboard fahren kann. Also heißt er ab jetzt Jakob. Und am nächsten Tag? Da würde er gerne Oskar heißen, weil der Schulkamerad so gut in Sport ist. Und wie heißt Hannes nun übermorgen? Und was sagen seine Eltern, seine Freunde, der Busfahrer und die Bäckersfrau dazu?


Meinung:
Ab dem Kindergartenalter vergleichen sich Kinder gerne mit ihresgleichen. Wer ist besser im Sport? Wer hat die besseren Noten in der Schule? Wer wird zu welcher Geburtstagsfeier eingeladen? Ganz klar steht da hinter die Frage der Beliebtheit. Im normalen Rahmen sind solche Vergleiche völlig in Ordnung und ganz typisch für das Alter.
Was dann auch oft noch dazu kommt, ist der Wunsch, ebenso wie das „bessere“ Kind zu heißen, seine Stelle einzunehmen. Genau diesen Wunsch hat Hannes, Hauptfigur in diesem wunderbaren Bilderbuch von Marie Hübner.
Foto: W. Bönisch
Ganz stringent, ohne Umwege, allzu komplexe Aufladungen oder gar ewige Problematisierung hat die Autorin das Thema gewählt und gemeinsam mit der Illustratorin Iris Wolfermann kindgerecht dargestellt. Der Erzählstil wird durch Dialoge bestimmt, die einerseits das Vorlesen attraktiv machen, andererseits viel Bewegung in die Geschichte bringen. Genial gelingt es der Autorin, die liebe- und verständnisvollen Reaktionen der Mitmenschen – Eltern, Freunde, Bekannte in der Straße wie der Busfahrer, die Bäckersfrau – darzustellen. Alle akzeptieren Hannes tägliche Namensänderung, mal mit mehr Augenzwinkern wie beim Vater, mal ein wenig genervt wie sein bester Freund Henry. Und genau diese Reaktion führt letztlich auch zum eleganten, authentischen Schluß.
Foto: W. Bönisch
Ganz passend zur Leichtigkeit des Plots hat Iris Wolfermann das Bilderbuch graphisch gestaltet. Großflächig über beide Doppelseiten sind die Szenen fast comicartig bebildert. Pastellfarben unterstützen die unkomplizierte Stimmung. Kleine Details wie das unaufgeräumte Kinderzimmer werden den kleinen Lesern sehr bekannt vorkommen.
Insgesamt ist dieses Buch absolut zu empfehlen. Seine Erzählhandlung, sein Sprachstil, seine graphische Gestaltung bilden eine harmonische, leichtfüßige Einheit, die für Kinder und Eltern authentisch sind. Besonders gut hat mir gefallen, daß der Wunsch, anders zu heißen, hier nicht überproblematisiert, sondern eben als normale Phase für dieses Kinderalter dargestellt wird.
Marie Hübner: Heute heiße ich Jakob!
NordSüd Verlag, Zürich 2013
ISBN: 978-3-314-10168-7
Illustration: Iris Wolfermann
Ausstattung: 32 Seiten, Hardcover
Preis: 13,95 €
Vom Verlag empfohlenes Lesealter: ab 4 Jahre

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