Inhalt: Was ist nur mit dem Osterhasen los? In wenigen Tagen steht Ostern vor der Tür, doch die bestellten Eier immer noch nicht bei den Hühnern abgeholt! Vielleicht braucht er Hilfe, denkt sich Häschen Oskar und macht sich mit seiner Freundin Frida auf den Weg zur Osterwerkstatt. Ob die beiden Hasenkinder Ostern retten können? Rezension des Bilderbuches ab 3: Oskar rettet das Osterfest: ein Kinderbuch-Klassiker Die Kinderbuchautorin Angelica Rissmann und der Kinderbuchillustrator Christian Kämpf arbeiten schon seit Jahrzehnten erfolgreich zusammen. Ihre Bilderbücher sind Klassiker geworden, wie die Vorlesebücher von Schneemann Karl ( hier finden Sie die Rezensionen auf meinem Blog ). Der Freiburger Oberstebrink Verlag hat 2025 die Frühlingsgeschichte "Oskar und das verflixte Osterfest" neu herausgebracht. Es ist eine klassischen Osterhasengeschichte für Kinder. Die beiden Hasenkinder Oskar und Frida freuen sich: endlich Frühling und in zwei Tagen steht Ostern vor der Tür. ...
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Foto: W. Bönisch |
Theo mag nicht mehr in den Kindergarten gehen. Denn dort ärgert ihn das Trio Paul, Niklas und Rico. Und die anderen Kinder machen auch noch mit. Theo zieht sich immer mehr zurück, mit seiner Mutter oder der Erzieherin getraut er sich nicht, über die Situation zu sprechen. Und dann steht da noch der Ausflug in den Zoo an! Zum Glück gibt es Fabio, den Neuen in der Gruppe. Wird er Theo helfen können?
Meinung:
Ohne Zweifel sind Kinderbücher über schwierige, sensible Themen wichtig. Problematisch ist jedoch die Zielgruppenorientierung: schreibt man darüber ein Buch für die Kinder oder für die Erwachsenen? Beides verlangt unterschiedliche Lösungen im Aufbau, in der Darstellung der Geschichte. Die zwei Zielgruppen gemeinsam anzusprechen, macht die Plotentwicklung noch komplexer.
Sylvia Schopf versucht scheinbar letzteres bei diesem Buch, das dem Thema Mobbing gewidmet ist. Mobbing geisterte in den letzten Jahren, also zum Erscheinungstermin des Buches, vermehrt durch die Presse, meist jedoch auf die Erwachsenen oder auf Schulkinder zugeschnitten.
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Foto: W. Bönisch |
Nun erzählt also Schopf die Mobbinggeschichte von Theo, die klassische Elemente wie Bauchweh, Zurückziehen, starkes Bündnis der Mobbergruppe, Opfer hat kaum Freunde, Eltern und Erzieherin, die zunächst nichts bemerken, hat. Fast klischeehaft wird dann noch die Figur des Fabio als Retter eingeführt, der als Neuer sich im Kindergarten behauptet und auf die Seite von Theo schlägt. Das Mobbing erreicht seinen Höhepunkt natürlich bei einem Ausflug und dort löst es sich mit einfachen Mitteln auf.
An sich ist das Thema ohne Zweifel wichtig. Natürlich sollten Eltern und Erzieher immer schauen, wenn ein Kind plötzlich nicht mehr den Kindergarten besuchen will. Diese Zielgruppe zu sensibilisieren, ist eine ehrenwerte Aufgabe. Jedoch hat die Autorin das Thema in diesem Buch zu klischeehaft, voraussehbar dargestellt. Zudem ist beim Lesen völlig unklar, an wen sie sich eigentlich richtet. An die Eltern? Schwerlich werden sie dafür ein Kinderbilderbuch kaufen, um sich mit dem Thema zu beschäftigen. An die betroffenen Kinder? Dafür spricht sie zu deutlich immer wieder die Eltern an. Höhepunkt ist der erläuternde Text am Ende des Buches, der sich schon in der Überschrift ausschließlich an die Erwachsenen richtet. Sylvia Schopf eiert also zwischen den beiden Zielgruppen herum, ist dadurch unklar in ihrer Ansprache.
Holzschnittartig sind eben auch die Elemente der Mobbinggeschichte, die teilweise ohne Verbindung nebeneinander stehen. Beim Lesen kommt der Verdacht auf, die Autorin hätte eine Liste mit vorgefertigten Handlungsmustern abarbeiten müssen.
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Foto: W. Bönisch |
Einzig und allein die Illustrationen sind stimmig auf den Plot zugeschnitten.
Dadurch, daß sich die Autorin nicht auf eine Zielgruppe konzentriert hat, verliert sie sich in Stereotypen. Der pädagogische Mahnfinger scheint allenthalben durch. Schade, denn das Thema ist insgesamt nicht unwichtig.
Sylvia Schopf: Mit dem spielen wir nicht.
Annette Betz Verlag, Wien, München 2009
ISBN: 978-3219114096
Illustrationen: Manfred Tophoven
Ausstattung: 32 Seiten, Hardcover
Preis: 12,95 €
Vom Verlag empfohlenes Lesealter: ab 4 Jahre
*Beim Verlag direkt bestellbar oder überall im Buchhandel.
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