Über falsche Verdächtigung und Gerechtigkeit: "Der war's" von Juli Zeh und Elisa Hoven, Kinderbuch ab 8

Inhalt: Marie, dem beliebtesten Mädchen der Klasse 6a, werden immer wieder die Pausenbrote gestohlen. Schnell wird Konrad, der neue Mitschüler, verdächtigt. Denn er verbringt sehr oft die Pause im Klassenraum anstatt auf dem Schulhof und Freund hat er auch noch keine. Die Nachricht verbreitet sich in der Klasse und dann in der ganzen Schule schnell. Nur Mika hat da so seine Zweifel über Konrads angebliche Schuld. Nach einer Eskalation kommen die Kinder auf die Idee, in einem Gerichtsverfahren über Schuld oder Unschuld zu verhandeln - mit einem überraschendem Ende. Ein mitreißendes Kinderbuch ab 8 über Vorverurteilung, Bestrafung und Gerechtigkeit. Rezension des Kinderbuches: Diese Rezension erschien zuerst bei Ajum.de Über Mobbing, falsche Verdächtigungen und Gerechtigkeit Wie schnell falsche Verdächtigungen bei Verfehlungen vor allem via Social Media Dienste, Behauptungen in Konfliktsituationen, die in Mobbing gipfeln können, bei Kindern entstehen und welche Folgen sie für alle Beteil

Die moralische Frage des Bücherkaufs

Bücherkauf und Moral? Wer kommt denn auf so eine Idee! Ich stolperte in den letzten Monaten über diese Frage. In Ordnung, es hat etwas vom Wohlstandsproblem. Es hat definitiv mit der Digitalisierung zu tun. Denn früher ging man zum Buchladen um die Ecke oder in der Stadt, stöberte in den Regalen, ließ sich beraten oder hatte gleich vom letzten Buch des Lieblingsautors gehört und danach gefragt. Dann kaufte man dort, ging glücklich nach Hause und las.

Und heute? Heute gibt es nur noch wenige Bücherläden um die Ecke, vor allem den unabhängigen, inhabergeführten Buchladen. Sie sind sehr rar geworden. Mein nächster liegt in der Nachbarstadt, zu dem ich mit dem Auto etwa 15-20 Minuten brauche. Oder ich fahre zum näher gelegenen Filialisten, der vor vielen Jahren eine lokale Buchhandelskette aufgekauft hatte und nun den benachbarten Stadtteil mit einem winzigen Laden versorgt. Ich frage mich jedesmal, wieso der Filialist den Laden führt, der so gar nicht in sein Konzept paßt - sehr lokal, sehr persönlich, ja fast schon wie ein inhabergeführter. Nur brauche ich selbst zu diesem etwa 5-10 Minuten Autofahrt durch den Wald.



Da ich unnötige Autofahrten aus Zeit- und Umweltgründen vermeide, kaufe ich also über das Internet. Die Digitalisierung macht es möglich. Tja, und da fängt die Moral an. Wenn ich übers Netz kaufe, kaufe ich am lokalen Handel vorbei und trage meine Schuld am Sterben der inhabergeführten oder überhaupt der realen Läden bei. Richtig oder falsch?

Weiter geht es mit dem Netzkauf. Kaufe ich über einen Filialisten, bekomme meine Bücher versandkostenfrei und schnell nach Hause geliefert, stütze ich ja wenigstens den Filialisten. Richtig oder falsch?

Oder kaufe ich lieber über das Riesenkaufhaus im Netz und nutze dabei entweder Smile oder ein Affiliate-Link eines gemeinnützigen Vereins, eines Bloggers, um ihn so mit ein paar Pfennigen zu unterstützen. Richtig oder falsch?

Oder kaufe ich über die Plattform Autorenwelt, mit der Autoren über jeden Verkauf mit einer größeren Marge beteiligt werden? Versandkostenfrei ist toll, nur haben sie nach meinem letzten Stand nicht jedes Buch im Angebot. Richtig oder falsch?

Oder kaufe ich über eine soziale Plattform wie 7Buch, die soziale, ökologische oder kulturelle Projekte fördern? Richtig oder falsch?

Oder kaufe ich lieber gebrauchte Bücher, weil dadurch die Umwelt geschont wird (nebenbei auch mein Geldbeutel)? Denn ein schon mal hergestelltes Buch wird weiter genutzt  und muß nicht in einer weiteren Herstellung Ressourcen verbrauchen. Oftmals bekommt man dabei fast wie neu aussehende Bücher für einen Bruchteil. Nur verdienen dabei weder Autor noch Illustrator noch Übersetzer noch Verlag dabei. Richtig oder falsch?

Wie man's macht, es ist am Ende immer falsch.... oder genau richtig in der passenden Einstellung zu seinem Leben, wenn man freudig zwischen den Alternativen wechselt, wie ich es gerne tue.

Und wie machen Sie es?

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