Über falsche Verdächtigung und Gerechtigkeit: "Der war's" von Juli Zeh und Elisa Hoven, Kinderbuch ab 8

Inhalt: Marie, dem beliebtesten Mädchen der Klasse 6a, werden immer wieder die Pausenbrote gestohlen. Schnell wird Konrad, der neue Mitschüler, verdächtigt. Denn er verbringt sehr oft die Pause im Klassenraum anstatt auf dem Schulhof und Freund hat er auch noch keine. Die Nachricht verbreitet sich in der Klasse und dann in der ganzen Schule schnell. Nur Mika hat da so seine Zweifel über Konrads angebliche Schuld. Nach einer Eskalation kommen die Kinder auf die Idee, in einem Gerichtsverfahren über Schuld oder Unschuld zu verhandeln - mit einem überraschendem Ende. Ein mitreißendes Kinderbuch ab 8 über Vorverurteilung, Bestrafung und Gerechtigkeit. Rezension des Kinderbuches: Diese Rezension erschien zuerst bei Ajum.de Über Mobbing, falsche Verdächtigungen und Gerechtigkeit Wie schnell falsche Verdächtigungen bei Verfehlungen vor allem via Social Media Dienste, Behauptungen in Konfliktsituationen, die in Mobbing gipfeln können, bei Kindern entstehen und welche Folgen sie für alle Beteil

Ab 4 Jahre: Linda Urban - Kleiner großer Henry

Foto: W. Bönisch
Inhalt:
Der kleine Henry kann schon vieles ganz allein. Aber läßt ihn seine Familie auch?


Meinung:
Für Linda Urbans Bilderbuch "Kleiner großer Henry" braucht man Nerven und einen guten Humor. Also der vorlesende Erwachsene. Denn das Kinderbuch ist ein Spiegel, der so manchem Elternteil klar die Wahrheit zeigt. Und für die Kinder ist es ein Lesevergnügen und ein Bestärken.
Foto: W. Bönisch
In "Kleiner großer Henry" erzählt die Autorin die Geschichte von Henry, der etwa 3, 4 Jahre alt ist. Henry wird von seiner Familie, den Eltern und seinen beiden größeren Geschwistern Svenn und Linn, von Beginn an abgöttisch geliebt. Sie hätscheln und verwöhnen ihn. Sie passen auf ihn auf. Jedoch übertreiben sie es. Selbst als Kind wird er noch wie ein Baby behandelt. Das Müsli wird ihm gereicht, ja sogar füttern will ihn die Familie. Alles wird in Babysprache benannt, so mit ihm geredet. Und alles dreht sich ausschließlich um Henry. Aber er ist ein pfiffiges Kerlchen und leistet Widerstand. Denn er sagt, "das kann ich selber". Und er konnte es. Auch wenn er seinen Pullover dabei befleckte, und es wild um den Teller aussah. Und so setzt sich Henry durch, beim Zähneputzen, beim Anziehen und beim Spielen. Doch wann braucht Henry dann doch seine Familie?
Foto: W. Bönisch
Ironisch und humorvoll erzählt Linda Urban ihre Geschichte. Gerne nutzt sie das Stilmittel Übertreibung, um der Geschichte mehr Kraft zu verleihen. Den Kindern zeigt Urban, wie selbständig sie in diesem Alter sein können. Den Erwachsenen hält sie einen Spiegel vor. Trotz dieses Balanceaktes bleibt sie in ihrer Sprache bei den Kindern. Einfache Sätze nutzt sie, mit denen sie stetig den Plot vorantreibt. Das Ende ist überraschend und gleichzeitig versöhnlich. So bringt Urban die beiden Lesererwartungen wieder zusammen.
Madeline Valentine gibt mit ihren comicartigen Illustrationen dem Bilderbuch die passende visuelle Kleidung. Perfekt setzt sie den Humor und die Ironie in Bildern um. Mit wenigen Strichen macht sie die Übertreibung der Familie deutlich. Der Comicstil ist einfach erfrischend. Helle, klare Farben lassen das Kinderbuch modern wirken.
Foto: W. Bönisch
Die Kinder in ihrer Selbständigkeit fördern, sie machen lassen ohne dabei dieses Quentchen Elternverwöhnung, was Familie ausmacht, zu vergessen, zeigt Linda Urban pointiert in ihrem Bilderbuch "Kleiner großer Henry". Es ist ein Kinderbuch, das sich gleichzeitig gekonnt an Kinder und Erwachsene richtet. Beide werden viel daraus mitnehmen.
Linda Urban: Kleiner großer Henry
Orell Füssli, Zürich 2015
ISBN: 978-3280035061
Illustratioin: Madeline Valentine
Ausstattung: 40 Seiten, Hardcover
Preis: 13,95 €
Vom Verlag empfohlenes Lesealter: ab 4 Jahre

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