Direkt zum Hauptbereich

Interview mit Illustratorin Denitza Gruber



Kinderbuchillustratorin Denitza Gruber
Als ich der Kinderbuchillustratorin Denitza Gruber auf Facebook das erste Mal begegnete, postete sie gerade ein Bild von einem Puzzle. Wie Schuppen fiel mir von den Augen, daß Illustratoren ja nicht nur Bücher, sondern auch andere Kindersachen bebildern. Ich weiß, daß dies jetzt eine platte Aussage ist. Aber bestimmt kennen Sie auch diesen betriebsblinden Zustand, wenn man sich einer Sache ganz und gar hingibt. So erging es mir mit dieser Begegnung. 
Gleichzeitig war meine Neugierde geweckt, was und wie Denitza Gruber illustriert. Ich schaute mich auf Ihrer Webseite und in ihren Büchern um. Was mir gleich auffiel, war ihr Spiel aus sanften, geschwungenen Formen und Linien in Kombination mit kräftigen Farben. Gleichzeitig ist der Strich klar und direkt. Nun bat ich Denitza Gruber um ein Gespräch zu ihren Bildern und Büchern.


Seit wann illustrieren Sie Kinderbücher?
Bereits während meines Studiums habe ich an den Lernheften für Fridolin Fuchs illustriert und 2002 kamen meine ersten Pappbilderbücher mit „Dubs und Lilly“ bei ArsEdition heraus. Ich habe während meiner zwei Mutterschaften auch durchgehend illustriert und bald sind es an die 100 Bücher und viele Puzzles.


Wie würden Sie Ihren Stil beschreiben?
Bunt, fröhlich, niedlich - ein Stil, der am liebsten gute Laune verbreitet – das ist auch mein primäres Ziel! Ein chinesischer Verlag bezeichnete ihn als zart und sensibel. Das gefiel mir auch. Manchmal bin ich sehr gern kitschig, vor allem, wenn es in der Buchbranche wieder weihnachtet – dann kann ich mich glatt in Kitschigkeit verlieren! Weihnachten ist aber auch so traumhaft gemütlich!

Mit welcher Technik arbeiten Sie?
Aquarell, Acryl und Buntstifte. Alles noch in Handarbeit.

Wie lange brauchen Sie für die Illustration eines Bilderbuches?
Je nach Aufwand, Detailreichtum und Kundenwunsch zwischen einem und drei, vier Monaten. Ich kann aber auch sehr spontan Aufträge annehmen und arbeite dann durchgehend und sehr schnell gleichzeitig.

Illustration aus "Der goldene Apfel" von Denitza Gruber
Welche Themen bebildern Sie gerne?
Alles, was die Kleinsten bewegt – Tiere, Kinder, Spielsachen, aber auch gern Prinzessinnen und Pferde! Aber ich habe auch schon Gefallen an Themen gefunden wie Fahrzeuge und Baustelle.

Wie hat sich Ihr Stil im Laufe der Zeit verändert?
Mit der Zeit habe ich gelernt, dass nicht jedes Buch und jedes Bild, das den Erwachsenen gefällt, auch Kinder gern ansehen. Also versuchte ich viel mehr für die Kinder zu malen, so wie ich es als Kind betrachten mochte. Mein Stil ist also fröhlicher, bunter und klarer geworden. Momentan begeistere ich mich aber sehr für Prinzessinnen, rosa und Romantik und arbeite am passenden Projekt.

Was ist Ihr Lieblingsbuch, das Sie bebildert haben?
Oh, ich liebe sie natürlich alle – sie sind alle meine Babys! Aber aktuell mag ich eine meiner Neuerscheinungen sehr “*Wohin saust die kleine Weihnachtsmaus?“ mit Text von Katja Richert, erschienen beim Arena Verlag. Es war für mich wie eine Weihnachtsreise in die Kindheit, während des Malens! Wirklich ein Genuss mit dem berühmten Flow!

Herzlichen Dank fürs Interview, Frau Gruber!

Denitza Gruber im Netz:


(*) Nach dem Telemediengesetz sind Links auf Verlage, Shops und Affiliate-Links (hier: Amazon) als Werbung zu kennzeichnen, übrigens ganz unabhängig davon, ob das Buch ein Rezensionsexemplar ist oder selbst gekauft wurde. Meine Meinung zum Buch ist immer unabhängig. Die Links verstehe ich als Service für meine Blogbesucher.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Wichtelschabernack in der Kita: "Ein Wichtel zieht in die Kita ein" - Bildkarten für Erzieher

Inhalt: Es ist Advent: im Kindergarten geschehen allerhand Streiche. Ist ein Weihnachtswichtel eingezogen? Ja, denn die Kinder bekommen regelmäßig Wichtelbriefe. Auf 30 Bildkarten finden Erzieher 22 witzige und überraschende Wichtelstreiche, um die aufregende Weihnachtszeit im Kindergarten zu verkürzen. Rezension des Erziehermaterials: Schon seit etwa vier Jahren findet in Deutschland der skandinavische Wichtelbrauch immer mehr Anhänger. Kleine Türchen mit davor stehenden Stiefelchen, einem Briefkasten oder einem kleinen Strohbesen zeigen an: hier wohnt ein Weihnachtswichtel. Der Wichtel behütet Haus und Hof (oder in diesem Fall den Kindergarten), spielt hier und da einen lustigen Streich und erfreut die Kinder mit seinen Briefen. Übrigens finden wir so einen Wichtel in Astrid Lindgrens Bilderbuch-Klassiker "Tomte Tummetott".  Der Don Bosco Verlag, als pädagogischer Fachverlag bei Erziehern und Lehrern weithin bekannt, hat 2023 ein Bildkarten-Set zu dem Thema herausgebracht. ...

Bilderbuch ab 3 Jahre: Gerd Sobtzyk, Uwe Stöcker - Ritter Titus und der Drache Liederlich

Inhalt: Titus spielt am liebsten Ritter. Die Aufforderung der Mutter, sein Zimmer aufzuräumen, kommt da sehr ungelegen. Grummelig begibt er sich dahin. Doch was passiert da? Auf einmal taucht der Drache Liederlich auf und macht sich über Titus her. Wird Titus ihn besiegen?

Anleitung: Ich häkle mir mein eigenes Bilderbuch

Ich wollte auch schon immer mal mein eigenes Kinderbuch schreiben! So. Nein, keine Angst, ich halte mich ganz an den Spruch "Schuster bleibe bei deinen Leisten". Also ich plane jetzt nicht, ein Kinderbuch zu schreiben. Aber ein Büchlein für den Hausgebrauch habe ich trotzdem hergestellt. Es ist für K3, ein Stoffbüchlein. Da ich hin und wieder gerne auch die Häkelnadel durch die Luft schwinge, lag es nahe, beide Interessen miteinander zu verbinden. Wollreste diverser Farben, Stärken habe ich hier. Was braucht man? weiße Wolle für die Buchseiten Wollreste in verschiedenen Farben für die Bilder Mülltüte Zeit, Liebe und Geduld