Über ein besonderes Mädchen und eine Freundschaft: Kinderbuch ab 7 Jahre "Fränze Knoof und der Hund mit den gelben Streifen"

Inhalt: Franziska alias Fränze hat es nicht einfach: Sie wird von ihren Mitschülern gehänselt und gemobbt. Am letzten Schultag jagen einige Jungs aus ihrer Klasse. Fränze rettet sich in einen Müllcontainer und erspürt im Dunklen etwas Weiches und Lebendiges. Sie weiß sofort: Das ist ihr kleiner Hund, den sie sich schon immer gewünscht hat! Das Tier lenkt sie von ihrem Kummer ab. Als Fränze ihren neuen Freund in einer nächtlichen Aktion verliert und es nicht wieder auftaucht, ist das Mädchen verzweifelt. Zusammen mit ihrer Familie setzt Fränze alle Hebel in Bewegung, um es wiederzufinden. Rezension des Kinderromans: Eine sanfte Geschichte über ein besonderes Mädchen Ein Mädchen mit rotblonden Haaren lächelt und schaut über die Schulter. Sie hält ein Tier auf dem Arm, von dem wir nur den Schwanz und eine Ohrspitze erkennen können. Kuhkälber laufen von rechts ins Bild herein. So begrüßt das Cover des Kinderbuches "Fränze Knoof und der Hund mit den gelben Streifen" seine Leser. K

Fachliteratur: Ulrike Leubner - Mit Kindern Regeln regeln

Inhalt:
Regeln sind wichtige Helfer im sozialen Miteinander einer Krippe, eines Kindergartens oder einer Grundschule. Doch wer erstellt sie? Die Erzieher? Die Kinder? Gemeinsam? Wie werden Regeln sichtbar gemacht? Wie ist der Umgang mit ihnen? Was passiert bei Regelbrüchen?

Meinung:
Das Zusammenleben in einer Gruppe funktioniert mit einer guten Mischung aus Regeln, Freiheit, Rücksichtnahme, Empathie, Kommunikation. Es ist ein ständiges Aushandeln, bedingt durch die Individuen in der Gruppe bzw. im Kindergarten oder Hort auch durch die Erwartungen der Eltern an die pädagogischen Fachkräfte, durch die Erziehung in der Familie, durch die Erfahrung und das pädagogische Talent der Erzieher und letztlich auch durch die aktuelle gesellschaftliche Meinung, wie mit Kindern in den Einrichtungen umgegangen werden soll.
Die Notwendigkeit von Regeln wird heuer in KITAS und Hort nicht bestritten, sondern als wichtiges Gerüst für die Kindergruppengemeinschaft gesehen. Daß Kinder an der Erstellung von Regeln partizipieren sollen, steht auch nicht zur (theoretischen) Diskussion. Jedoch in welcher Form, in welchem Maße wird heftig erörtert, gestritten. Ulrike Leubner, Erzieherin und Fachberaterin in Sachsen, widmet sich intensiv diesem Thema in ihrem Fachbuch "Mit Kindern Regeln regeln", das 2017 bei Edition Claus erschienen ist.
Leubner möchte eine praktische Handreichung für Pädagogen in KITAs (Kindergarten, Krippe, auch Tageseltern) bis zu Erziehern in der Grundschule über dieses streitbare Thema geben. In einer Vielzahl an ein- bis doppelseitigen Kapiteln nähert sie sich konzentrisch dem Thema an. Zunächst erörtert sie, was Regeln sind, warum sie für die Gemeinschaft notwendig sind. Dann geht es schnell ans Eingemachte, wobei Leubner wohltuend beim Praktischen bleibt, ja mit vielen Fallbeispielen aus ihrer erzieherischen Arbeit und aus der Fachberatung schöpft. Damit bleibt sie nicht nur in ihren Aussagen anschaulich, sondern wirkt auch manchem Zweifel vor. Sehr strittige Diskussionspunkte scheut sie nicht. Da fragt sie nach echter Partizipation der Kinder. Wer soll die Regeln aufstellen? Dürfen Kinder selbst Regeln aufstellen? In welchem Umfang? Wer sanktioniert? Wie sehen die Sanktionen aus? Was ist der Unterschied zwischen Regeln und Verbot? Wie unterscheiden sich Regeln in der Krippe von denen im Kindergarten, im Hort oder in der Familie? Wann und inwiefern ist Scheitern bzw. eigene Erfahrungen machen erlaubt? Wie gehen Erzieher mit Wut bei Regelbruch vor?
Leubner hat stets das Kind als Individuum, das seine Persönlichkeit hat und Erfahrung machen muß, im Blick. Gleichzeitig verliert sie keineswegs die Gemeinschaft (andere Kinder aus der Gruppe, gesamter Kindergarten, Erzieher) aus den Augen. Grundlage ihrer Aussagen finden sich in der Bindungstheorie, in der Bedürfnisorientierung sowie in der seelischen und geistigen Entwicklung der Kinder. Partizipation als Erfahrungsmöglichkeit steht im Vordergrund. Pflichten und Sanktionen vernachlässigt sie nicht, denn Regeln sind nicht einseitig.
Die große Stärke des Buches liegt in der Praxisnähe. Da werden Fälle wie Bobbycarfahren der Kleinkinder (wie Regeln Unfälle vermeiden), Umgang mit Rechtschreibfehlern bei von Kindern aufgestellten Regeln im Hort, Anziehregeln in der Krippe, Wutraum, offenes Konzept in der Kita und Regeln, Ordnung in der Garderobe oder vor Funktionsräumen etc. in Wort und Bild (!) gezeigt. So manches Mal schafft sie einen Perspektivwechsel, zumindest ein Nachdenken über Regeln und Regeleinführung beim Lesen. Zumindest letzteres ist ja der Grundstein für die Reflexion.
Die klare Sprache, das Schöpfen aus der Praxis, der eigenen langjährigen Erfahrung, die vielen Fotos zu den Fallbeispielen, die Zugewandtheit zum Kind, die klare Position zu den Regeln für ein gutes Zusammenleben in der Kindergruppe, die Bejahung der Selbsterfahrung machen das Fachbuch "Mit Kindern Regeln regeln" zu einer wahren Fundgrube an Anregungen, Hilfestellungen für moderne Pädagogen. Aus diesem Buch können Erzieher (auch Lehrer) viel für ihre Arbeit schöpfen. Auch wenn nicht jede Idee beispielsweise aufgrund der personellen Rahmenbedingungen übernommen werden kann, so stößt sie doch die Diskussion beispielsweise innerhalb des Teams an. Und dann öffnet sich so manches Mal eine Tür in einer verfahrenen Situation. Dieses Buch ist für jeden Kindergarten, jeden Hort eine wertvolle Bereicherung!
Ulrike Leubner - Mit Kindern Regeln regeln
Edition Claus, Limbach-Oberfrohna 2017
ISBN: 978-3981888300
Ausstattung: 66 Seiten, Broschiert
Preis: 9,95 €

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