Über falsche Verdächtigung und Gerechtigkeit: "Der war's" von Juli Zeh und Elisa Hoven, Kinderbuch ab 8

Inhalt: Marie, dem beliebtesten Mädchen der Klasse 6a, werden immer wieder die Pausenbrote gestohlen. Schnell wird Konrad, der neue Mitschüler, verdächtigt. Denn er verbringt sehr oft die Pause im Klassenraum anstatt auf dem Schulhof und Freund hat er auch noch keine. Die Nachricht verbreitet sich in der Klasse und dann in der ganzen Schule schnell. Nur Mika hat da so seine Zweifel über Konrads angebliche Schuld. Nach einer Eskalation kommen die Kinder auf die Idee, in einem Gerichtsverfahren über Schuld oder Unschuld zu verhandeln - mit einem überraschendem Ende. Ein mitreißendes Kinderbuch ab 8 über Vorverurteilung, Bestrafung und Gerechtigkeit. Rezension des Kinderbuches: Diese Rezension erschien zuerst bei Ajum.de Über Mobbing, falsche Verdächtigungen und Gerechtigkeit Wie schnell falsche Verdächtigungen bei Verfehlungen vor allem via Social Media Dienste, Behauptungen in Konfliktsituationen, die in Mobbing gipfeln können, bei Kindern entstehen und welche Folgen sie für alle Beteil

Bilderbuch ab 4 Jahre: Britta Teckentrup - Die kleine Maus und die große Mauer

Inhalt:
Die Stadt, in der die kleine Maus, der Bär, die Katze, der Fuchs und der Wolf wohnen, umgibt eine große Mauer. Sie soll es schon immer gegeben haben. Da fragt die kleine Maus die anderen Tiere, was dahinter ist. Wird sie die Mauer überwinden? Was ist auf der anderen Seite?


Rezension des Bilderbuches:
Mit ihrem Bilderbuch "Die kleine Maus und die große Mauer" stellt Britta Teckentrup ein recht philosophisches Kinderbuch vor. Es ist ihr klassisches Metier, in dem sie arbeitet.
Dieses Mal thematisiert Teckentrup das klassische Thema Mut und Hinterfragen. Die Geschichte spielt in einer kleinen Stadt, in der eine Maus, ein Bär, eine Katze, ein Fuchs und ein Wolf wohnen. Diese Stadt umgibt eine große, feste Ziegelsteinmauer. Die Maus fragt reihum die Tiere, was hinter der großen Mauer sich befindet. Die Antworten befriedigen nicht ihre Neugierde. Also geht ihre Suche weiter. Wird sie herausfinden, was hinter der Mauer ist?
Recht schnell ist klar, was Teckentrup mit ihrer Geschichte den Kindern auf den Weg geben möchte (neugierig und offen bleiben, Fragen stellen, Bekanntes hinterfragen, die Welt erkunden). Ganz klassisch baut Teckentrup mit altbewährten literarischen Mitteln den Plot auf. Ein kleines, augenscheinliches Wesen (hier die Maus) stößt auf ein Ding, das schon immer so da ist oder gemacht wird (hier die Mauer). Dieses scheinbar schwache Wesen schafft es mit Klugheit, Neugierde und Mut, das alte Ding zu überwinden. Durch ihre Fähigkeiten stößt sie mit Eigenantrieb auf die Lösung. Die Älteren bilden den Kontrapunkt: sie sind müde, sie hinterfragen nicht, sie helfen auch dem kleinen fragenden Wesen nicht. Teckentrup zeigt das Konträre auch in der Figurenauswahl. Hier die flinke Maus - dort der behäbige Löwe oder die ängstliche Katze (warum ist sie eigentlich ängstlich? Hier ist der Graben zu sehr gekünstelt). Ist es nicht sogar witzig, wenn die kleine Maus das Problem löst und mit Schwung die Älteren mitnimmt? Ein wenig geht Teckentrup dann im Plot weiter, wenn sie den Kindern zeigt, wie auch die anderen Tiere durch die Maus auf das Problem Mauer stoßen und ihre Lösung finden.
Die Buchidee ist klassisch und doch recht ansprechend erzählt. Kurze Texte, sehr prägnant, voll an Dialogen bringen die Geschichte klar den Kindern herüber. Die Lösung begreifen sie dank der bildnerischen Sprache schnell. Die Geschichte regt an, mit den Kindern weiter über das Thema zu sprechen.
Nicht nur die Buchidee und die Sprache trägt die ausgeprägte Handschrift Teckentrups. Vor allem die collageartigen, abstrahiert-reduzierte Bildsprache ist das Aushängeschild des Bilderbuches. Hier liegt die Stärke Teckentrups. Sie reduziert die Dinge und Figuren auf ihre Grundform, schafft mit verdichteten Strukturen typische Wesensmerkmale wie die imposante Mähne des Löwen. Großartig setzt sie die Perspektive für die Übermittlung der emotionalen Botschaft ein. Da liegt der große Löwe, vor dem die kleine Maus mutig vortritt. Zugleich setzt sie ganz bewußt das Element Farbe ein. Die Graustufen, das Beige, das Braune zeigt die Trostlosigkeit am Anfang. Das Einsetzen der Farbe die Lösung. In diesem Sinne spielt genau anders herum die Mauer ihre Rolle im Buch. Wann die Mauer überwunden wird, zeigt die Farbe an. Der Hintergrund ist reduziert.
Mit dem Bilderbuch "Die kleine Maus und die große Mauer" von Britta Teckentrup kann man Kindern ab 4 Jahren das Thema Neugierde näher bringen, sich ihm philosophisch nähern. Es eignet sich wunderbar als Ausgangspunkt für kreative Angebote, die vor allem sich auf den Einsatz von Farben und Emotionen eignet - sei es im Vorschulbereich des Kindergartens, vielmehr noch im Kunstunterricht, auch für ältere Schüler.
Bibliografische Angaben zur Kinderbuch-Empfehlung:
Britta Teckentrup - Die kleine Maus und die große Mauer
Verlag arsEdition, München 2018
ISBN: 978-3845826332
Illustration: Britta Teckentrup
Ausstattung: 32 Seiten, Hardcover
Preis: 12,99 €
Vom Verlag empfohlenes Lesealter: ab 4 Jahre

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