Inhalt: Was ist Krieg? Wie beginnt Krieg? Welche Farben zeichnet den Krieg aus? Ein zum Nachdenken anregendes Bilderbuch für junge Menschen und Erwachsene über das Ausmaß von Krieg. Rezension des Bilderbuches: Die Farben und Gefühle von Krieg in großformatigen Bildern Ganz langsam, fast unbemerkt schleicht sich Krieg ein, um schnell vorzudringen. Hoffnungslosigkeit, Ängste, Wut, Zerstörung und Vermassung, Entindividualisierung - alles verdüsternd: So zeigt sich Krieg. Jose Jorge und André Letria, Vater-und-Sohn-Gespann, machen sich mit ihrem Bilderbuch zur Aufgabe, Krieg mit Bildern und Worten zu fassen. In kurzen Sätzen, die alle formelhaft mit "Der Krieg..." beginnt, charakterisieren sie den Krieg, sein martialisch-zerstörerisches Wesen. Dabei personifizieren sie den Krieg. Eigentlich ein abstrakter Begriff taucht er in diesem Bilderbuch als schemenhaftes Wesen auf. So heißt es, der Krieg dringt in den Schlaf der Unschuldigen ein. Oder: "Der Krieg weiß, wo man sich vo...
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Foto: W. Bönisch |
Frosch Friedel ist einsam und unglücklich. Weil er keine Fliegen ißt, hänseln ihn seine Geschwister. Andere Freunde hat er nicht. Also macht sich Friedel auf die Suche nach neuen Freunden, doch so einfach ist es nicht. Immer wieder scheitern seine Versuche, Freundschaft mit einer Maus, einem Hasen oder einem Eichhörnchen zu schließen. Woran liegt es? Wird Friedel Freunde finden? Und was hat die ganze Geschichte mit einem Waldbrand zu tun?
Meinung:
Sympathisch, nett und fröhlich sieht Frosch Friedbert, den alle Friedel nennen, aus. Er ist es auch, denn er hat ein gutes Herz und ein sonniges Gemüt, ist freundlich zu anderen und hört auf seine Eltern. Eigentlich ein ganz lieber Kerl. Dennoch ist Friedel einsam, seine Geschwister und die anderen Froschkinder ärgern ihn. Warum? Weil er keine Fliegen und auch sonst keine Insekten frißt. Friedel ist Vegetarier. Aber als Frosch ißt man doch auch Fleisch, wie seine Mutter meint.
Nachdem ihn seine Geschwister wieder einmal verspottet haben, beschließt Friedel, sich neue Freunde zu suchen. Um den Teich herum trifft er verschiedene Tiere wie einen Marienkäfer, eine Maus, ein Eichhörnchen oder einen Hasen. Aber immer paßt es nicht mit der Freundschaft. Denn wie soll Friedel dem Eichhörnchen auf dem Baum folgen können? Wie soll er eine Möhre mit seiner langen, klebrigen Zunge fressen?
Friedel wird immer trauriger, weil ihn scheinbar keiner so nimmt, wie er ist. Er zieht sich zurück, ißt nicht mehr. Wird Friedel endlich Freunde finden? Woran liegt es, daß seine Bemühungen gleich scheitern. Wer nimmt ihn so, wie er ist? Und was hat die ganze Geschichte mit einem Waldbrand zu tun?
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Foto: W. Bönisch |
Anders als der Titel vermuten läßt, geht es in der Geschichte nicht um Ernährung. Sie ist der Auslösepunkt für das eigentliche Problem von Friedel: die Akzeptanz und Aufnahme in seiner Gruppe/Altersklasse trotz einer Eigenheit, die ihn von den anderen unterscheidet. Klettendorf geht dabei der Frage nach, was Freundschaft wirklich ausmacht und wie man echte Freunde findet. Vor allem letzteres wird mit zunehmenden Alter immer wichtiger. Bezeichnen Kinder mit 3, 4 Jahren Spielkameraden als Freunde, so werden Verläßlichkeit, Einstehen und Akzeptanz mit zunehmender Alter wichtiger. Daher ist dieses Buch, das mehr ein Vorlese- als Bilderbuch ist, auch für ältere Kinder sehr gut geeignet.
Warmherzig und klar ist der Erzählstil von Friedel. Sofort ist man von dem kleinen Kerlchen eingenommen, schließt ihn ins Herz. Man bibbert und hofft für ihn mit, man leidet, wenn er wieder bei einem Freundschaftsversuch scheitert. Man hat ihn sofort gern.
Kettendorf hat die umfangreiche Geschichte (60 Seiten!) in größere Abschnitte, die fast Kapitel sind, eingeteilt. So baut sie zum einen die Geschichte Stück für Stück auf, zum anderen ist das Buch fürs abendliche Vorlesen besser in gut machbare Zeitabschnitte eingeteilt.
So warm und einnehmend wie der Erzählton ist, so sind auch die vorzüglichen Illustrationen von Mele Brink, die zwischen Zeichnung und Comic liegen. Es sind kleine Schlüsselszenen, die man auf jeder Seite findet. Sie sind auf die handelnden Figuren konzentriert, Hinter- und Mittelgrund entfallen meist. Gut arbeitet Brink die Gefühle und Gedanken der Figuren heraus. Frisch und fröhlich ist der Stil.
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Foto: W. Bönisch |
Das Kinderbuch "Frosch Mahlzeit! Die Geschichte von Friedel, dem Frosch, der keine Fliegen mag" von Simone Kettendorf ist eine warmherzige, liebevolle Geschichte über wahre Freundschaft, Akzeptanz und Mut. Ansprechend, niveauvoll sind der klare Erzählstil und die frischen Illustrationen von Mele Brink. Dieses Kinderbuch werden Groß und Klein sofort in ihr Herz schließen!
Simone Kettendorf - Frosch Mahlzeit! Die Geschichte von Friedel, dem Frosch, der keine Fliegen mag
Edition Pastorenplatz, Aachen 2014
ISBN: 978-3943833072
Illustration: Mele Brink
Ausstattung: 60 Seiten, Hardcover
Preis: 17,50 €
Vom Verlag empfohlenes Lesealter: ab 3 Jahre
Direkt beim Verlag bestellen oder überall im Handel erhältlich.
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