Kinderbuch über Stottern und eigene Träume: "Tagebuch eines Überfliegers" von Frauke Angel, ab 8

Inhalt:  Tomke stottert, deswegen schreibt er lieber Tagebuch. Und wegen seines Stotterns muss er viele Therapien besuchen und Omas Sprachübungen erdulden. Viel lieber würde Tomke Rollschuh fahren, wie das glitzergrüne Mädchen das er regelmäßig sieht. Und einen Gedankenleser zu erfinden, wäre auch eine prima Idee. Denn dann würde er weniger Probleme in der Schule und sonst wegen seines Stotterns haben. Ein witziges Kinderbuch ab 8 Jahre über anders sein, eigene Talente entdecken und mehr Selbstbewusstsein. Rezension des Kinderbuches: Keine leichten Themen wie Armut oder Trennung der Eltern unterhaltsam in eine Kindergeschichte zu erzählen, ist die Spezialität der Kinderbuchautorin Frauke Angel. Im Kinderbuch ab 8 "Tagebuch eines Überfliegers" widmet sie sich dem Thema "Leben mit einer Beeinträchtigung".  Tomke stottert, wird dadurch schräg von seinen Mitschülern beäugt. Seine Mutter macht sich deswegen Sorgen und zieht mit Tomke von Therapie zu Therapie. Seine Oma ü

Ab 7 Jahre: Anette Beckmann: Carlotta, Henri und das Leben - Die Küche steht kopf. Iss was!?

Inhalt:
Henris und Carlottas Eltern sind verreist. Die Geschwister freuen sich auf eine Woche sturmfreie Bude mit Pizza und Co vor dem Fernseher. Aber Tante Ulis Freund holt seine Mama aus Italien. Uli will ein tolles Menü zaubern und die Geschwister versprechen, ihr dabei zu helfen. Nur können alle drei nicht kochen. Wird die Küche im Chaos versinken?

Meinung:
Anette Beckmann schuf mit den beiden Geschwisterfiguren Carlotta und Henri eine Lesesachbuchreihe, in der sie Alltagsthemen für Grundschulkinder in eine Geschichte verpackt und so informativ und unterhaltsam gleichzeitig den Kindern viel zum jeweiligen Thema an Wissen vermittelt.
Nun ist der zweite Band in der Reihe "Carlotta, Henri und das Leben" im Münchner Tulipan Verlag erschienen. Die Eltern der beiden Kinder sind eine Woche gemeinsam auf Dienstreise. Henri freut sich auf die lange Zeit der sturmfreien Bude, auf viel Pizza, Fastfood, Chips und Cola. Carlotta als Vernünftigere will da ihren Bruder bremsen. Es trifft sich da gut, daß Tante Ulis Schwiegermutter aus Italien zu Besuch kommt. Uli will sie mit einem tollen, selbstgekochten Menü überraschen. Die Geschwister versprechen, ihr dabei zu helfen. Nur können weder Tante Uli noch Carlotta oder Henri kochen. Das Küchenabenteuer startet.
Locker, unterhaltsam will die Autorin Anette Beckmann mit ihrer Lesesachbuchreihe Kindern zwischen 7 und 12 Jahren Alltagswissen näher bringen. Dafür schuf sie die beiden Kinderbuchhelden Carlotta und Henri, wobei erstere die Vernünftigere, Erwachsenere ist. Immer mit dabei ist Tante Uli, die recht unbeschwerlich durchs Leben wandelt. In dem zweiten Band geht es ums Kochen und um Lebensmittel. Alle drei sind absolut unbedarft in ihren Kochfähigkeiten  und wollen innerhalb einer Woche ein Menü zaubern können. Zaubern ist das wahre Wort dafür, denn die drei Figuren fangen praktisch bei Null an. Sie kennen nicht den Unterschied zwischen Gurke und Zucchini, erkennen keine Artischocke, lassen am Anfang so ziemlich alles verbrennen. Nur wenig Grundkenntnisse über Lebensmittel im nichtverarbeiteten Zustand gibt es, ebenso über einfache Kochtechniken. Mit Üben steigern sie sich Stück für Stück.
Die Plotentwicklung von Unkenntnis, Üben, ersten Fehlern ist recht klassisch und enthält für die Autorin die Möglichkeit, Spannungen, Weiterentwicklung der Figuren und humoristische Stellen einzubauen. Doch letztlich erschreckt es schon, daß sowohl die Kinder als auch ihre Tante so rudimentäre Kenntnisse übers Kochen und vor allem über unverarbeitete Lebensmittel haben. Ja, dieser Zustand ist heutzutage wirklich nicht unüblich, doch ist es nicht letztlich ein Armutszeugnis?
Anette Beckmann bleibt in ihrer Erzählung einem flotten, leichten Erzählstil treu. Sie baut wie nebenbei grundsätzliches Wissen übers Kochen und Lebensmittel ein, manches direkt in die Geschichte, anderes in kleinen Infokästen. So erklärt sie, was Bio-Fleisch ist, warum man beim Zwiebelschneiden weint, warum Fleisch für die Rouladen geklopft werden muß. Eine Leichtigkeit trägt die ganze Geschichte und spricht neben dem männlichen Ich-Erzähler auch Jungs als Leser gut an. Es ist ein Einstieg für die Kinder, sich neugierig selber mit dem Kochen zu beschäftigen.
Was den Reiz des Buches ausmacht, ist das flotte Layout, das vor allem auf dem Stil der Illustratorin Marion Goedelt fußt. In einer Mischung zwischen Collage, fast fotorealistischen Abbildungen und verzerrten, aquarellartigen Zeichnungen gelingt es ihr, das Kinderbuch modern zu gestalten. Immer wieder werden Informationen wie verschiedene Pasta-Sorten oder der Aufbau einer Knoblauchzwiebel verpackt.
Anette Beckmann und Marion Goedelt können mit ihrem Kinderbuch "Carlotta, Henri und das Leben - Die Küche steht kopf" Kinder aufs Selberkochen neugierig machen. Viel Sachwissen wird in einer flotten Geschichte verpackt. Jedoch für Kinder, die schon Kocherfahrung haben, wendet sich das Buch zu sehr an absolute Anfänger. Doch für den Einstieg ist es ganz nett gemacht.

Der Tulipan Verlag stellt für Eltern, Erzieher und Lehrer auf der Buchwebseite viele zusätzliche Informationen wie eine Leseprobe, eine Ernährungspyramide oder Rezepte zum Herunterladen zur Verfügung.
Anette Beckmann: Carlotta, Henri und das Leben - Die Küche steht kopf. Iss was!?
Tulipan Verlag, München 2017
ISBN: 978-3864293382
Illustration: Marion Goedelt
Ausstattung: 64 Seiten, Hardcover
Preis: 15 €
Vom Verlag empfohlenes Lesealter: ab 7 Jahre

*Direkt beim Verlag bestellen oder überall im Handel erhältlich.

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