Diese Rezension erschien zuerst bei ajum.de . Inhalt: Nach seinem Detektivabenteuer will Igel Jefferson eigentlich in Ruhe sein Leben gestalten. Doch da ist er und sein Freund, das Schwein Gilbert, erneut gefordert. Ihre alte Reisegefährtin, die Häsin Simone, ist auf mysteriöse Weise verschwunden. Entschlossen machen sich die beiden Freunde auf die Suche nach ihr und finden sie in einer Sekte. Können sie die Häsin befreien? Eine Detektivgeschichte für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahre. Rezension des Kinderkrimis : Nach seinem erfolgreichen Jugendroman "Jefferson" setzt Jean-Claude Mourlevat die Geschichte um die beiden Detektiv-Freunde wider Willen, den Igel Jefferson und das Schwein Gilbert, fort. Die Krimigeschichte "Jefferson tut, was er kann" spielt vier Jahre später nach dem Abenteuer aus dem ersten Band. Jefferson ist nicht irgendein Detektiv, nein er ist ein Igel, der Geographie studiert und sein Leben behaglich eingerichtet hat. Gilbert, sein Freund, ist ei...
Gabi Scherzer zeigt auf ihrer Webseite Bilder vom Einsatz der Erzählschiene. |
Man kann gut annehmen, daß schon zu Höhlenmenschenzeit Bilder zu den Erzählungen geformt wurden. Am Lagerfeuer sitzend nimmt der Mensch seine Hände, seinen Körper als Mittel für ein Schattentheater. Unterhaltsames Erzählen mit Bildern.
An diese Erzählform schließt sich das schon bekannte Kamishibai an. Auf einer tragbaren Bühne wird die Geschichte mit Bildern, die Szene für Szene entnommen werden, erzählt.
Nun gibt es ein weiteres Instrumentarium für lebendiges Erzählen - die Erzählschiene von Gabi Scherzer. Als Autorin und Kunstpädagogin mit viel Leidenschaft fürs Erzählen vor Kindern suchte sie nach einer Möglichkeit, Geschichten mit gestaffelten Bildern wiederzugeben. Und gute Dinge sind meistens einfach (und eigentlich auch naheliegend).
Das Staffeln in Vorder-, Mittel- und Hintergrund war die zündende Idee für ihre Erzählschiene. In einer Birkenplatte, die bequem auf den Schoß paßt, sind drei parallel verlaufende Rillen eingelassen. Zusammen mit den Pappfiguren bildet die Holzplatte die Erzählschiene. Wie bei einem Theaterstück werden die Figuren je nach ihrer Rolle und Handlung in der Geschichte auf die Schiene geschoben. Sie agieren miteinander. Bühnenbilder wie Felsen, Burg, Haus, Wald etc. können eingeführt werden, hinter denen sich eine Figur versteckt und im geeigneten Moment vom Erzähler zur Seite geschoben und damit für die Zuschauer sichtbar gemacht wird. So werden zeitliche und räumliche Abläufe in der Erzählung für die Kinder plastischer.
Die Idee und Umsetzung ist so einfach und gleichzeitig so grandios. Das Erzählen wird plastischer als bei einem Kamishibai, das ja mit zweidimensionalen Bildern arbeitet. Kreativität, Geschick kann sich bestens entfalten. Unterhaltung und Spannung kommt nicht zu kurz.
Zudem läßt sich die Erzählschiene einfach und praktisch einsetzen: auf dem Schoß plaziert hat man die Hände frei, die Figuren zu verschieben oder auch für weitere Zusätze wie Geräusche mit Musikinstrumenten. Gleichzeitig ist der Bildeinsatz nicht zu omnipräsent, daß die Gefahr der Überlagerung der mündlichen Erzählung besteht.
Zudem läßt sich die Erzählschiene wunderbar mit einem Kamishibai oder einer Tischbühne kombinieren. Letztere bilden einen steten Hintergrund wie beispielsweise für eine Geschichte, die im Meer spielt.
Schnell ist sie dann im Schrank verstaut, wo sie nur wenig Platz braucht.
Wer geschickt ist, kann neben den von Gabi Scherzer entwickelten Figurensets auch eigene mit den Kindern anfertigen und die Erzählschiene so zum Leben wecken.
Für Kindergärten oder Grundschulen ist die Erzählschiene ein tolles Instrument fürs Geschichtenerzählen, für Sprachförderung, für Unterhaltung, fürs kreative Gestalten.
Weitere Informationen zur Erzählschiene finden Sie bei Don Bosco oder Gabi Scherzer.
Erzählschiene bei Don Bosco käuflich erwerben.
Video auf Youtube: https://youtu.be/oLG4AqLA69E
Kommentare
Das ist wirklich eine interessante Idee. Ich habe gerade eine Lesung in einem Kindergarten gemacht und dabei mit Laptop und Beamer gearbeitet. Und natürlich - wie soll es anders sein - kam es dabei zu den typischen Inkompatibilitäten von Hard- und Software. Das kann einem bei dieser "Hardware" natürlich nicht passieren. :-) Viellleicht werde ich da mal umsteigen auch wenn das natürlich noch mal etwas Arbeit beim Umarbeiten der Bilder efordert...
AntwortenLöschenOder Sie nutzen ein Kamishibai, das man selbst in der einfachen Pappvariante schnell bauen kann.
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