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Ab 8 Jahre: Geronimo Stilton - Wer hat die Kürbisse geklaut? [Ajum.de]

Diese Rezension erscheint im Rahmen meiner ehrenamtlichen Tätigkeit für ajum.de

Foto: W. Bönisch
Inhalt:
Halloween steht vor der Tür. Eigentlich wollte Geronimo Stilton, Verleger der Neuen Nager Nachrichten, für seinen Lieblingsneffen eine Party geben, aber plötzlich sind alle Kürbisse, Halloween-Kostüme und Scherzartikel verschwunden. Und dann gibt es noch eine geheimnisvolle Party, auf der unheimliches geschieht!


Meinung:
Im Herbst letzten Jahres erschien der 33. Band in der Stilton-Reihe. Es geht diesmal um das Verschwinden sämtlicher Halloween-Artikel in ganz Mausilia. Alle Kürbisse, alle Scherzartikel und alle Kostüme sind ein Tag vor Halloween wie vom Erdboden verschwunden. Die ganze Stadt ist in Aufregung, die sich noch steigert, als ein Unbekannter zu einer riesigen Halloween-Party samt kostenlosem Essen einlädt. Zu Halloween sind alle Einwohner Mausilias auf der geheimnisvollen Party und das Abenteuer nimmt seinen Lauf!
Foto: W. Bönisch
Die Geschichte startet zunächst ganz interessant. Halloween, Clown und Komik sind die Dreh- und Angelpunkte. Jedoch schnell schleichen sich so einige Fehler im Aufbau ein, über die man nur den Kopf schütteln kann. So registriert zwar Geronimo den geheimnisvollen nächtlichen Baulärm, wundert sich schlaflos darüber, schaut aber keinswegs nach. Nachdem Geronimo von seinem Detektivfreund Herkules Poiratt (eine Namenshomage an Hercule Poirot) von der Party befreit wurde und sie sich beide nach dem Verursacher auf den Weg machen, wird die Geschichte abstrus und in ihrer Logik sehr dünn. Ein (extemes) Abenteuer aufs ander folgt. Recht ziellos stolpern sie dann dem Gegner zu und wissen am Ende nicht, was sie machen sollen. Man hat schnell beim Lesen das Gefühl, Action und Abenteuer in gängigen Bildern waren wichtiger als ein halbwegs sinnvoller Plotaufbau.
Foto: W. Bönisch
Zudem beschlich einem schnell das Gefühl, man schaut sich einen Fernsehcomic an - so wie die Szenen aufeinander folgten, hier und da zusammenhangslos waren. Weiß man um die Stilton-Comics im Kinderfernsehen und die groß aufgemachte Merchandising im Internet, bestätigt sich der Verdacht.
So manche Anlehnung an Literaturhelden wie Poirot sind nette Pointen. Auch der Aufbau dieses Mäuseuniversums - eine Karte am Schluß unterstreicht es - lädt ein zum Fantasieren.
Grell, bunt, comicartig sind auch die vielen Illustrationen von Lorenzo Chiavini. Immer wieder nimmt er einzelne Szenen auf und zeigt sie im Bild. Sie dynamisieren das ganze Buch. Nett gemeint, jedoch manchmal in der Häufigkeit übertrieben sind die graphischen Umsetzungen einzelner Wörter. Sie erhöhen die Emotionalität der Wörter, beschleunigen das Geschehen. Jedoch irritieren sie manchmal auch, ja können auch auf die Nerven gehen.
Foto: W. Bönisch
Eine schöner Zusatz sind die Dekorations-, Essens- und Getränketips am Ende des Buches für eine Halloweenfeier, die die Kinder selber basteln, brauen und kochen können.
Was bleibt letztlich als Fazit zu ziehen? "Wer hat die Kürbisse geklaut?" von Geronimo Stilton basiert auf einer netten Buchidee. Jedoch bleibt die Umsetzung stark zurück. Das Kinderbuch ist schnell gelesen. Die vielen Comicadaptionen mögen so manches Kind ansprechen. Vielleicht sollten die Macher am Ende nicht so viel Aufmerksamkeit auf die Vermarktung, sondern mehr auf eine gute Umsetzung legen. Dann hätte es mehr Potential.
Geronimo Stilton: Wer hat die Kürbisse geklaut?
rororo, Reinbek beim Hamburg 2014
ISBN: 978-3499216947
Übersetzung: Nadine Püschel 
Illustration: Lorenzo Chiavini
Ausstattung: 128 Seiten, Paperback
Preis: 7,99 €

Überall im Buchhandel erhältlich.

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